Eine vorherige Infektion mit den kleineren BA.1- oder BA.2-Subvarianten schützt geimpfte Personen viermal mehr vor einer BA.5-Infektion als keine Infektion. Das zeigt eine Studie aus Portugal. Die Forschung wurde im New England Journal of Medicine veröffentlicht. Die Forscher hatten Zugang zum nationalen Register der Covid-19-Fälle. Alle SARS-CoV-2-Infektionen in der Bevölkerung ab 12 Jahren mit Wohnsitz in Portugal wurden erfasst. Die Virusvariante jeder Infektion wurde unter Berücksichtigung des Infektionsdatums und der damals vorherrschenden Variante bestimmt.
Eine Infektion mit BA.1- und BA.2-Omicron-Varianten schützt vor BA.5
„Geimpfte, die sich mit den Mikron-Subvarianten BA.1 und BA.2 infiziert haben, haben einen etwa viermal höheren Schutz vor einer Ansteckung mit der seit Juni kursierenden Subvariante BA.5 als Geimpfte, die noch nie infiziert waren“, erklärt er. Studienkoleiter Prof. Luís Graça vom Instituto de Medicina Molecular João Lobo Antunes und der Medizinischen Fakultät der Universität Lissabon. Eine Infektion mit den omicron-Varianten BA.1 und BA.2 schützt somit vor BA.5. Infektionen in den Jahren 2020 und 2021, die durch eine Infektion mit früheren Varianten von SARS-CoV-2 (Alpha- und Delta-Varianten) aufgetreten sind, bieten ebenfalls einen Schutz vor einer Infektion durch die neuere Mikron-Variante, wenn auch nicht so hoch. Der Schutz vor kontaminierten Impfstoffen wird als Hybridimmunität bezeichnet.
Shows profitieren von maßgeschneiderten Impfstoffen
Die Ergebnisse sind auch wichtig für die Bewertung von Impfstoffen, die an Omicron-BA.1 angepasst sind, und ermöglichen die Vorhersage ihres Nutzens, fügt Luís Graça zur Relevanz der Studie hinzu. Entsprechende Impfstoffe sind ab dem 5. September in Deutschland erhältlich. An BA.4 und BA.5 angepasste Impfstoffe sollen ab Oktober zugelassen werden. Der Nutzen einer möglichen zweiten Auffrischimpfung oder vierten Impfung wird derzeit in Deutschland diskutiert. Sie darf frühestens sechs Monate nach der letzten Infektion oder Impfung erfolgen. Die STIKO empfiehlt sie für Menschen ab 60 Jahren und Menschen ab 5 Jahren mit bestehender Grunderkrankung. Da der Schutz vor einer schweren Erkrankung besonders wichtig ist, sollten sie einen möglichen Impftermin nicht verschieben, um auf einen noch besser an die aktuellen Varianten angepassten Impfstoff zu warten.