Damit spart die Gemeinde in dieser Saison 20 bis 25 Prozent der Kosten ein. „Was bleibt noch? Uns war es wichtig, alles offen zu halten, nicht komplett schließen zu müssen“, sagt Török. Für örtliche Schulen ist es weiterhin möglich, zum Schwimmunterricht ins Hallenbad zu kommen. Das verursache auch weniger Kosten, denn „beim Schwimmen in der Schule muss das Wasser nicht so hoch sein, weil es beim Sport nicht zu heiß sein muss.“ Ähnlich sieht es in Schwechat (Kreis Bruck/Leitha) aus: Das dortige Hallenbad öffnet regulär, die Sauna bleibt aber „bis auf Weiteres“ geschlossen.

Senken Sie die Raumtemperatur

In diesem Herbst und Winter wird die Raumtemperatur in allen städtischen Gebäuden, Kindergärten und Schulen in Bad Vöslau (Region Baden) von 22,5 auf 21 Grad gesenkt. Diese 1,5 Punkte würden laut Bürgermeister Christoph Prinz (Flamerliste) eine Kostenersparnis von rund zehn Prozent bedeuten. ORF/Mayr Bad Vöslau senkte die Raumtemperatur von 22,5 auf 21 Grad Für die Kinder und die Lehrer ist es nicht zu kalt, denn „wir haben Fußbodenheizung und die Kinder sind im Kindergarten und auch in den Schulen sehr bodenständig. Es geht nicht um zwei oder drei Punkte, es geht darum, wo die Kinder sind, dass sie sich dort wohlfühlen.” Er habe deswegen laut Bürgermeister keine negativen Rückmeldungen erhalten. 2019 wurden die meisten Gebäude saniert und besser gedämmt, was sich nun auszahlt.

Solarstrom vom Nachbarn nutzen

Von einer langfristigen Planung profitiert auch die Gemeinde Allhartsberg (Kreis Amstetten) im Mostviertel. Viele kommunale Gebäude haben eine Photovoltaikanlage auf dem Dach. Jetzt wollen sie den grünen Solarstrom der Region erschwinglicher machen und gründen eine Energiegemeinschaft. Dies erleichtert den gegenseitigen Stromaustausch. Teilnehmen können Haushalte mit und ohne Photovoltaikanlage. Anmelden könne man sich derzeit noch, sagt Allhartsbergs Bürgermeister Anton Kasser (ÖVP). “Bisher haben 450 Haushalte und 23 Gemeinden teilgenommen.” Auf dem Dach der Trinkwasserversorgungshalle verfügt der ORF Allhartsberg außerdem über eine Photovoltaikanlage: Solarenergie treibt die Pumpen an und der Überschuss geht dann an die Energiegemeinschaft Wie viel die Kilowattstunde Strom die Energiegemeinschaft kosten wird, steht noch nicht fest – aber sie wird günstiger sein als der Marktpreis, und Netzentgelte werden einer regionalen Energiegemeinschaft außerdem 28 % der normalen Kosten einsparen. Für Kasser steht jedoch nicht Kosteneinsparung im Vordergrund, sondern Bewusstsein. „Das ist lokal produzierter Strom, der lokal verbraucht wird. Die regionale Wertschöpfung ist geeignet, die Energiewende in die Köpfe der Menschen zu bringen.“

Wärme selbst erzeugen

Die Gemeinde als Energieerzeuger – in dieser Rolle sieht sich auch Altlengbach (Kreis St. Pölten) im Wienerwald. Das fünfte örtliche Heizkraftwerk befindet sich derzeit im Bau. Als Biomasse wird Holz aus den Wäldern der Umgebung verwendet. Mit dem Krieg in der Ukraine und der Energiekrise geht es nicht mehr nur um steigende Preise, sondern auch um Abhängigkeit.

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„Es ist eine sichere Energiequelle“, sagt Bürgermeister Michael Göschelbauer (ÖVP), „man hat es mit den Leuten zu tun, mit denen man einen Vertrag hat. Wir müssen keine Landesgrenzen überschreiten. Wenn Sie ein Problem haben, wenden Sie sich an den Präsidenten der Genossenschaft.” Krasse Preissprünge von 100 oder 200 Prozent gibt es laut Bürgermeister nicht. In diesem Jahr werden die Preise um maximal 20 Prozent steigen. An das Nahwärmenetz sind sowohl Privathaushalte als auch Hotels und öffentliche Gebäude angeschlossen. Auch bei Gemeinschaftsbauten lässt sich viel sparen: „Wenn man sich anschaut, wie sich die Gas- und Ölpreise entwickelt haben, konnten wir die Hälfte der Kosten einsparen.“

Gemeinden sparen Energie

Energiesparprogramme funktionieren auch in den Gemeinden. Viele dimmen öffentliche Gebäude und Kirchen oder beleuchten sie nicht mehr. Aber es gibt noch viele andere kleine und große Stellschrauben, an denen Kommunen drehen können.

Beleuchtung oft erster Hebel

Auch Kommunen beschäftigen sich mit dem Thema Licht. In Melk sind die Ampeln an vielen Straßen auf 40 % heruntergefahren. In Hollabrunn laufen laut Gemeinde seit einem Jahr alle Straßenlaternen mit LED-Birnen, was 50 bis 60 Prozent der Stromkosten einspart. Auch in Horn soll bis Ende des Jahres die Hälfte der restlichen Straßenbeleuchtung auf LED umgestellt werden. In Echsenbach (Bezirk Zwettl) und Petzenkirchen (Bezirk Melk) beispielsweise ist die Kirche nicht mehr beleuchtet. Die Stifte sparen auch Beleuchtung aus dem Sommer. In Melk und Heiligenkreuz wurde die Fassadenbeleuchtung reduziert, das Stift Klosterneuburg vorübergehend davon ausgenommen – mehr dazu in Klöstern Fassadenbeleuchtung reduzieren (noe.ORF.at; 22.8.2022).