Das Produkt ist relativ neu. Garmin bietet es erst seit 2020 an. Unter der Marke Autonomi vertreibt der amerikanische Hersteller von Bordelektronik ein automatisches Landesystem, das in Flugzeugen installiert werden kann, die mit dem Avioniksystem G3000 ausgestattet sind. Autonomi ist derzeit für die Piper M600, Cirrus Vision Jets und Dort TBM-960 oder als Nachrüstung für die TBM 940 erhältlich. Es wird jedoch erwartet, dass die Anzahl der Flugzeugmodelle bald zunehmen wird. Denn das neue Produkt kann Leben retten – etwa in einer Situation wie der Businessjet mit bewusstlosen Menschen an Bord, der am Wochenende in der Ostsee abgestürzt ist.

Fahrgäste können den Notrufknopf drücken

Das Notfallsystem ist nicht mit dem Autopiloten moderner Verkehrsflugzeuge zu vergleichen. Mit dem automatischen Landesystem fliegt das Flugzeug völlig autonom, ohne menschliches Eingreifen. Es funktioniert auf zwei verschiedene Arten. Am sichtbarsten ist es, einen Notrufknopf zu aktivieren, der gut sichtbar im Cockpit angebracht ist. Das Konzept ist sehr einfach. Im Notfall, zum Beispiel wenn der Pilot bewusstlos wird, kann jeder für einige Sekunden einen im Cockpit installierten hellen Knopf drücken. Von dort aus übernimmt das Flugzeug die gesamte Steuerung.

Auch Auto-Release

Der Pilot findet den nächstgelegenen verfügbaren und geeigneten Landeplatz, kommuniziert automatisch mit der Flugsicherung und anderen Flugzeugen in der Nähe, meldet einen Notfall, zeigt Passagierinformationen an, landet das Flugzeug und schaltet den Motor ab. Das System berücksichtigt Wetter-, Verkehrs- und Geländeinformationen, um den besten Flughafen für die Landung auszuwählen, wobei die Treibstoffreichweite und die Landebahnlänge berücksichtigt werden. Die zweite Möglichkeit ist die automatische Aktivierung durch das System selbst. Jeder, der ein modernes Luxusauto fährt, kann sehen, dass es vom Auto überwacht wird und dass eine Warnung auf dem Armaturenbrett erscheint, die den Fahrer auffordert, eine Pause einzulegen, wenn er müde wird. Bei diesem automatischen Landesystem von Garmin wird auch der Pilot überwacht. Wenn für einen bestimmten Zeitraum keine Aktivität erkannt wird, versucht das System, den Piloten zu warnen.

Es braucht bestimmte Voraussetzungen

Wenn keine Antwort erfolgt und das Flugzeug beispielsweise auf 5500 Metern fliegt, sinkt das System automatisch auf eine niedrigere Höhe. Wenn nach einiger Zeit immer noch keine Aktivität erkannt wird, wird das automatische Landesystem aktiviert und das Flugzeug landet auf dem nächstgelegenen Flughafen. Das System hat die Fähigkeit für den Piloten, die Kontrolle über das Flugzeug zu behalten und es jederzeit während dieses Prozesses zu deaktivieren. Natürlich funktioniert es nicht ohne zusätzliche Hardwarefunktionen wie automatische Rollbremse (Auto Throttle), Radar-Höhenmesser, Landeklappen- und Fahrwerkssteuerung, automatische Bremse und Zugriff auf die Triebwerksabschaltung.