14.09.2022, 00:36 Uhr
Um die Lufthansa vor der Corona-Krise zu retten, kauft die Bundesregierung die Airline im Sommer 2020 in großem Umfang. Später brachte sie ihre Anteile schrittweise wieder an den Markt. Das letzte Aktienpaket wurde nun verkauft. Für den Staat hat es sich gelohnt.
Nach gut zwei Jahren hat sich die Bundesregierung wieder von der Lufthansa getrennt – mit stattlichem Gewinn. Der Wirtschaftsstabilisierungsfonds des Landes (WSF) hat am Dienstagabend die restlichen 74,4 Millionen Lufthansa-Aktien für insgesamt 455 Millionen Euro bei internationalen Investoren platziert, teilte der Bundesfinanzdienst mit. WSF hatte die Fluggesellschaft 2020 mit stillen Beteiligungen und einer 20-prozentigen Beteiligung aus der Corona-Krise gerettet.
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Durch den Verkauf der Anteile verdiente der WSF insgesamt 1,07 Milliarden Euro. Das Finanzinstitut schätzte das Endergebnis auf einen Gewinn von 760 Millionen Euro. Lufthansa hatte die Stillen Einlagen bereits im Herbst 2021 zurückgezahlt. „Mit dieser günstigen Bilanz endet die Beteiligung des WSF und das Unternehmen ist wieder in privater Hand“, sagte die scheidende Leiterin der Finanzorganisation, Jutta Dönges, die dafür zuständig ist WSF. Damit ist die Konsolidierung der Lufthansa abgeschlossen.
Der Staat steigt früher aus, als er sich das Ziel gesetzt hatte: WSF sollte die restlichen Anteile eigentlich erst im Herbst 2023 verkaufen. Deutsche Bank und Goldman Sachs legten die letzten 6,2 Prozent der Anteile zu einem Preis von 6,11 Euro je Aktie aus. Das sind 3,4 Prozent weniger als der Xetra-Schlusskurs vom Dienstag in Höhe von 6,32 Euro. Der Bund erwarb die Aktien zum Nennwert von je 2,56. Bereits Ende Juli hatte sie ihren Anteil auf unter zehn Prozent reduziert, seitdem hat sie offenbar weitere Aktien in geringerer Zahl in den Markt geworfen und den Anteil verwässert.