Ab dem 1. Oktober 2022 können in der Schweiz nur noch die neuen QR-Konten zum Bezahlen verwendet werden. Farbige Lohnabrechnungen werden nach über hundert Jahren endgültig abgeschafft. 1906 wurden die ersten Einzahlungsscheine ausgegeben, die damals grün waren. 1988 wurden daraus die heute noch bekannten rot-orangen Gehaltsabrechnungen. Ab nächsten Monat gibt es nur noch neue QR-Konten. Sie sollen das Zahlungssystem in der Schweiz ins digitale Zeitalter führen. Vieles muss einfacher und effizienter werden. Doch der Wechsel wirft auch einige Fragen auf. Blick klärt die wichtigsten Fragen. Was ist ein QR-Konto und wie funktioniert es? Die QR-Rechnung wurde im Juli 2020 eingeführt. Ab dem 1. Oktober ersetzt sie endgültig die bisherigen roten und orangen Einzahlungsscheine. Es zielt darauf ab, Zahlungen über E-Banking und über die Banking-Anwendung zu vereinfachen. Das Abtippen der Angaben auf dem Einzahlungsschein entfällt, ist aber weiterhin möglich. Der QR-Code wird einfach mit der Kamera des Computers oder Smartphones gescannt. Dann werden die Daten automatisch übertragen. Der QR-Einzahlungsschein ist schwarz-weiss und gliedert sich links in einen Beleg und rechts in einen Zahlungsteil. Warum die Änderung? Der Wandel erfolgt im Zuge der Digitalisierung und ist Teil der Strategie «Digitale Schweiz». Damit wird das Bezahlen von Rechnungen in der Schweiz und Liechtenstein deutlich einfacher, effizienter und schneller. Ein weiterer Grund ist der Kampf gegen Geldwäsche und Steuerhinterziehung. Stimmt meine IBAN mit meiner QR-IBAN überein? Nein, sie sind nicht identisch! Der einzige Unterschied zwischen QR-IBAN und IBAN besteht darin, dass sie eine andere Institutskennung (IID), die sogenannte QR-IID, hat. QR-IID hat einen Wertebereich zwischen 30’000 und 31’999. Die IID bzw. QR-IID beginnt immer von links an der fünften Stelle der IBAN bzw. QR-IBAN. QR-IBAN funktioniert nur für Zahlungen in der Schweiz und Liechtenstein. Was passiert mit alten Daueraufträgen Alte Daueraufträge, die auf eine Kontonummer oder Computerkontonummer ausgeführt wurden, müssen manuell auf die neue QR-IBAN umgestellt werden. Wenn die Lastschrift bereits in IBAN oder QR-IBAN ausgeführt wird, brauchen Sie nichts zu tun. Die alten Daueraufträge auf Kontonummern (PC) werden ab dem 1. Oktober 2022 nicht mehr ausgeführt. Fast die Hälfte ihrer Daueraufträge basieren laut Postfinance noch auf alten Einzahlungsscheinen. Daher kann es vorkommen, dass Anfang Oktober viele Daueraufträge nicht ausgeführt werden können. Wie kann ich meine alten Daueraufträge ändern Eigentlich sollten Sie sich bei Ihrer Bank nach den notwendigen Änderungen erkundigen. Es ist jedoch eine gute Idee, alle Ihre Daueraufträge vor dem 1. Oktober zu überprüfen, auch ohne von der Bank aufgefordert zu werden. Auf diese Weise können blockierte Zahlungen vermieden werden. Wie bezahle ich QR-Rechnungen? QR-Rechnungen werden weiterhin auf allen bekannten Wegen bezahlt:

 Per Post (Übersendung des Zahlungsbelegs mit Zahlungsauftrag an die Bank)      Auf der Bank      Via E-Banking (entweder durch Scannen des QR-Codes oder Eintippen)      Per Banking-App (durch Scannen des QR-Codes in der App)  

Für E-Banking-Zahlungen muss ab 1. Oktober 2022 IBAN oder QR-IBAN verwendet werden. Wie sicher sind die neuen QR-Rechnungen Grundsätzlich sei die neue Rechnung genauso sicher wie die alten Lohnabrechnungen, sagt der Finanzdienstleister Six. Es ist jedoch eine gute Idee, nach dem Scannen der Rechnung zu überprüfen, ob alle Informationen wirklich korrekt sind. Was sind mögliche Probleme bei der Umstellung? Wenn alle Rechnungssteller rechtzeitig auf das neue QR-Konto umstellen und die Kunden ihre Daueraufträge anpassen, gibt es keine wirklichen Probleme. Allerdings sind noch viele alte Einzahlungsscheine im Umlauf. „Diese Preise sind erschreckend hoch. Wer zum Beispiel seine Mietlastschrift nicht umstellt, kann ab Oktober keine Miete bezahlen», sagt Ralf Beyeler, Experte bei moneyland.ch. In solchen Fällen drohen Zahlungssperren. Was ist Schuldnern wichtig? QR-Konten können in den meisten Finanz- und Buchhaltungsprogrammen erstellt werden, genau wie alte Gehaltsabrechnungen. Darüber hinaus stellen die meisten Banken eine Plattform bereit, mit der Sie selbst QR-Konten erstellen können. Dann können Sie es entweder versenden oder bei der Post für eine Überweisung verwenden. Spätestens jetzt sollten Unternehmen keine roten und orangen Gehaltsabrechnungen mehr versenden. Ist eine schnelle Umstellung auf QR-Konten nicht möglich, muss die IBAN auf dem Konto vermerkt werden. So können Zahlungen weiterhin entgegengenommen werden. Wie funktionieren QR-Konten für internationale Zahlungen? Grundsätzlich funktionieren QR-Konten nur in der Schweiz und in Liechtenstein. Zahlungen an ausländische Banken funktionieren nur, wenn diese über ein Bankkonto in der Schweiz verfügen. Andernfalls müssen Sie die IBAN wie bisher manuell eingeben und die Zahlung aktivieren. Was soll ich tun, wenn ich trotzdem einen rot/orangen Zahlungsbeleg erhalte? Ab dem 1. Oktober ist es grundsätzlich nicht mehr möglich, rote oder orange Einzahlungsbelege für Zahlungen zu verwenden. Wenn Sie noch eine erhalten, wenden Sie sich an die Rechnung und fordern Sie eine QR-Rechnung an. Wenn auf der Rechnung eine IBAN-Nummer vorhanden ist, kann diese eingegeben und die Rechnung manuell bezahlt werden. Wo erhalte ich weitere Informationen zum QR-Konto Banken und Finanzinstitute geben in der Regel Auskunft über die neue Zahlungsmethode. Auch der Finanzdienstleister Six hat eine ausführliche Broschüre zum QR-Konto veröffentlicht.