Kretschmann gibt nicht auf – neue Energiespartipps vom Handtuchexperten

Stand: 15:02 Uhr|  Lesezeit: 4 Minuten 

Energiesparen ist ab sofort Pflicht Ab dem 1. September treten für sechs Monate verschiedene Maßnahmen in Kraft: Öffentliche Gebäude dürfen nur noch auf maximal 19 Grad beheizt werden und Ladentüren dürfen nicht mehr dauerhaft geöffnet bleiben. Aber das ist noch nicht alles. Hier können Sie sich unsere WELT-Podcasts anhören Zur Anzeige der eingebetteten Inhalte ist Ihre widerrufliche Einwilligung zur Übermittlung und Verarbeitung personenbezogener Daten erforderlich, da die Drittanbieter der eingebetteten Inhalte diese Einwilligung benötigen [In diesem Zusammenhang können auch Nutzungsprofile (u.a. auf Basis von Cookie-IDs) gebildet und angereichert werden, auch außerhalb des EWR]. Indem Sie den Schalter auf „on“ stellen, erklären Sie sich damit einverstanden (jederzeit widerrufbar). Dies umfasst auch Ihre Zustimmung zur Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten an Drittländer, einschließlich der USA, gemäß Artikel 49 Absatz 1 Buchstabe a DSGVO. Hier finden Sie weitere Informationen dazu. Ihre Einwilligung können Sie jederzeit über den Schalter und über den Datenschutz unten auf der Seite widerrufen.
Mit seinem Vorstoß für Handtücher statt Duschen zog Winfried Kretschmann (Grüne) viel Kritik auf sich. Er lässt sich nicht holen. Stattdessen. In der Aktion „Cleverland“ gab der baden-württembergische Ministerpräsident viele weitere Energiespartipps. Gegen Ende des Videos kniet der ältere Herr mit dem grauen Kaktusfeigenhaar vor dem weißen Lamellenheizkörper und dreht den Thermostat entschlossen von drei auf null. „Vor dem Schlafengehen einfach das Thermostat herunterdrehen“, empfiehlt sie und rechnet dann aus, was eine schnelle Gute Nacht bringen wird. „Ein Grad weniger zu heizen spart sechs Prozent Energie. zwei Punkte weniger sparen zwölf Prozent; vier Grad schon ein Viertel der Heizkosten. Es lohnt sich also.” Winfried Kretschmann, der oft leicht schrullige Ministerpräsident von Baden-Württemberg, gibt ab diesem Dienstag Spartipps zur Energiekrise. Anstelle des Tuchs empfiehlt der Grünen-Politiker diesmal neben der Absenkung der Raumtemperatur unter anderem die bereits in der Corona-Zeit erprobte Stoßlüftung und ordentliches Zähneputzen ohne laufenden Wasserhahn . „Cleverland“ heißt die Aktion, mit der Kretschmann und seine Stuttgarter Landesregierung zumindest einen kleinen Teil dazu beitragen wollen, die dramatisch steigenden Energiekosten zu senken. Hier finden Sie Inhalte von YouTube Zur Anzeige der eingebetteten Inhalte ist Ihre widerrufliche Einwilligung zur Übermittlung und Verarbeitung personenbezogener Daten erforderlich, da die Drittanbieter der eingebetteten Inhalte diese Einwilligung benötigen [In diesem Zusammenhang können auch Nutzungsprofile (u.a. auf Basis von Cookie-IDs) gebildet und angereichert werden, auch außerhalb des EWR]. Indem Sie den Schalter auf „on“ stellen, erklären Sie sich damit einverstanden (jederzeit widerrufbar). Dies umfasst auch Ihre Zustimmung zur Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten an Drittländer, einschließlich der USA, gemäß Artikel 49 Absatz 1 Buchstabe a DSGVO. Hier finden Sie weitere Informationen dazu. Ihre Einwilligung können Sie jederzeit über den Schalter und über den Datenschutz unten auf der Seite widerrufen.
Das Kanzleramt Baden-Württemberg hat 34 Tipps und viele Links online gestellt. Außerdem gibt es eine Roadshow, bei der Energieexperten den Kindern des Landes bis Ende Oktober an 24 Standorten zusätzliche Informationen zu Einsparmöglichkeiten geben wollen. Zudem gibt auch Kretschmanns Stellvertreter, Innenminister Thomas Strobl (CDU), einen Videorat. Der Christdemokrat fordert seine Landsleute auf, auf Notstromkreise zu verzichten und am besten alle Elektrogeräte auszuschalten, wenn sie nicht benutzt werden. Lesen Sie auch Weitere Tipps aus der Aktion: Beim Kochen – zu jedem Topf der passende Deckel, spart 76 Euro im Jahr. Brötchen backen im Toaster statt im Ofen spart 40 Cent pro Frühstück. Waschen bei 30 Grad statt 60 Grad spart 170 Euro – aber nur, wenn man den Trockner auslässt. Und so weiter und so weiter, um tropfende Warmwasserhähne zu reparieren.

Das Motto: Auch kleine Rinder machen Sauerei

All das ist sicherlich sinnvoll, schließlich machen auch Kleintiere eine Sauerei. Sie wirkt aber auch ein wenig hilflos angesichts der dramatischen Lage, in die viele private Haushalte und Unternehmen geraten dürften, wenn es der Politik nicht bald gelingt, den Schalter selbst umzulegen – und die fast aller Experten, Parteien, Gewerkschaften u Arbeitgeberverbände für die empfohlene Energiepreisobergrenze zu entscheiden. Lesen Sie auch An diesem Dienstag war es Kretschmanns Schweriner Kollegin Manuela Schwesig (SPD), die nach einem Bäckereibesuch die Forderung nach einer bundesweiten Strompreisobergrenze erneuerte. Mit ihrer Hilfe wird zumindest der Grundbedarf an Energie so weit subventioniert, dass private Haushalte und Unternehmen zumindest einigermaßen unbeschadet durch die Energiekrise kommen. Spanien, Portugal und Frankreich haben bereits entsprechende Maßnahmen beschlossen. Auch die EU-Kommission wollte an diesem Dienstag einen entsprechenden Vorschlag vorlegen. Allerdings sind die Interessen der verschiedenen EU-Staaten sehr unterschiedlich. So haben viele südosteuropäische Länder eine Preisobergrenze für russisches Gas nur deshalb abgelehnt, weil sie befürchten, dass Russland sie dann nicht mehr mit Gas beliefert. Auch Norwegen, mittlerweile der größte Erdgaslieferant Westeuropas, hat Bedenken geäußert. Lesen Sie auch Es wird also noch einige Zeit dauern, bis sich Bundes- und Europapolitiker auf einen gemeinsam nachhaltigen Weg durch die Energiekrise einigen. Insofern ist es durchaus mutig und wohl auch vernünftig, wenn Winfried Kretschmann, bei aller Gemeinheit und allem Spott, den ihm seine Nase schon eingebracht hat, vor der Heizung kniet und die Temperatur herunterregelt. Landespolitiker haben ihren Bürgern im Moment einfach nicht mehr viel zu helfen. Manchmal ist es praktisch, wie der Anfang des Videos des Premierministers beweist. Es zeigt einen viel jüngeren Kretschmann, der einen damals neuen Wasserspartipp gibt. “Ich habe vorgeschlagen, dass Sie zum Beispiel bei der Toilettenspülung eine zweistufige Steuerung verwenden …” Zumindest hat sich das jetzt durchgesetzt. Hier können Sie sich unsere WELT-Podcasts anhören Zur Anzeige der eingebetteten Inhalte ist Ihre widerrufliche Einwilligung zur Übermittlung und Verarbeitung personenbezogener Daten erforderlich, da die Drittanbieter der eingebetteten Inhalte diese Einwilligung benötigen [In diesem Zusammenhang können auch Nutzungsprofile (u.a. auf Basis von Cookie-IDs) gebildet und angereichert werden, auch außerhalb des EWR]. Indem Sie den Schalter auf „on“ stellen, erklären Sie sich damit einverstanden (jederzeit widerrufbar). Dies umfasst auch Ihre Zustimmung zur Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten an Drittländer, einschließlich der USA, gemäß Artikel 49 Absatz 1 Buchstabe a DSGVO. Hier finden Sie weitere Informationen dazu. Ihre Einwilligung können Sie jederzeit über den Schalter und über den Datenschutz unten auf der Seite widerrufen.