Ab Oktober: Wer Werbung bei Replay TV überspringen möchte, muss mehr bezahlen
Salt ging voran – fast alle folgen ihm. Wenn Sie Werbung auf Replay TV überspringen möchten, müssen Sie mehr bezahlen. Dafür wurden spezielle Werbeformen konzipiert. 1/7 Fernsehen wird teurer oder bietet weniger Möglichkeiten für wiederholtes Fernsehen. Getty Images/iStockphoto Neue Werbemöglichkeiten werden ab dem 4. Oktober auf Replay-TV präsentiert. Getty Images/iStockphoto Es gibt drei Arten dieser Replay-Werbung, eine beim Start von Replay TV, eine beim Pausieren und eine beim Überspringen der längeren Werbesegmente, die in das Programm eingebaut sind. 20 Minuten/Celia Nogler
Ab Oktober müssen Sie bezahlen, um Werbung auf Replay TV zu überspringen. Dies gilt für fast alle Verleiher und Sender in der Deutschschweiz. Dies ist notwendig, um das weltweit einzigartige Replay-Angebot in der Schweiz sicherzustellen.
Replay-Anzeigen werden in der Schweiz am 4. Oktober veröffentlicht. Die Anzeige kann dann auch auf Replay-TV geschaltet werden. Wenn Sie sie nicht sehen möchten, müssen Sie eine zusätzliche Gebühr zahlen, um die Anzeigen zu überspringen. Wie viel es kostet, können TV-Anbieter selbst entscheiden. Replay Ads werden laut Schweizer Kommunikationsagentur Elliott und CH-Media von fast allen Schweizer Anbietern angeboten. Die Spots werden dann auf allen Sendern ausgespielt, die eine entsprechende Branchenvereinbarung abgeschlossen haben. Aktuell sind das fast alle deutschen Sender, die Werbung in der Schweiz anbieten. Die meisten Anzeigen beginnen am 4. Oktober, andere folgen 2023.
Drei Arten von Wiederholungsanzeigen:
Werbestart: Sehr kurze Werbung (fünf bis sieben Sekunden) zu Beginn der Wiederholungssendung, wie sie bereits von Videoplattformen bekannt ist. Werbeunterbrechung: Statische Display-Werbung nach und wenn die Pause-Taste im Live- oder Replay-Modus gedrückt wird. Fast-Forward-Werbung: Ein Mini-Werbeblock mit zwei bis drei Spots (max. 130 Sekunden), der abgespielt wird, wenn Sie den viel längeren Werbeblock während der Wiedergabe abschließen möchten. Aber auch für Verbraucher hat das neue Modell Vorteile. Dadurch entfällt das lästige Vor- und Zurückspulen beim erneuten Aufrufen des Programms. „Auf Knopfdruck ist ein sehr benutzerfreundlicher, fehlerfreier Wiedereinstieg in das Programm möglich. Die Sender machen dies möglich, indem sie vor und nach jedem Werbeblock entsprechende Programmmarkierungen platzieren, die die Verleiher lesen können“, so Elliott und CH-Media in einer Pressemitteilung. Auf Salt müssen Kunden seit Mai 3.95 Franken pro Monat bezahlen, wenn sie Replay TV schauen und Werbung überspringen wollen. Salt informierte die Kunden in einem Schreiben über die Änderung. Darin schrieb Salt, man bedauere den Wechsel, sei aber dazu gezwungen worden. Für Replay TV bezahlen die Anbieter den Sendern neu bis zu sieben Franken pro Monat und Nutzer.
„Die Preiserhöhung ist ein Eigentor“
Laut Digitalexperte Jean-Claude Frick vom Vergleichsdienst Comparis können sich die grossen Anbieter einen Teil der Tarife leisten. Die Gebühr ist also bei den Anbietern unterschiedlich. Frick betrachtet die Tariferhöhung der TV-Sender als Eigentor. „Fernsehen wird im Streaming-Zeitalter sowieso immer unbeliebter. Replay-TV ist wohl das Einzige, was Jugendliche noch am Fernsehen interessiert. Aber jetzt wird es noch unattraktiver“, sagt Frick gegenüber 20 Minuten. Eine monatliche Gebühr von sieben Franken ist viel, wenn man bedenkt, dass das günstigste Netflix-Abo bereits für CHF 11.90 pro Monat erhältlich ist. Schuld sind nicht die Anbieter, sondern die Sender, die mit fragwürdigen Ausreden mehr Geld verlangten.
„Schlechtes Geschäft für TV-Publikum“
Auch Rechtsexpertin Cécile Thomi vom Verbraucherschutz hält die Tariferhöhung für falsch. Den TV-Sendern gehe es gut, monierten sie auf hohem Niveau. „Die Leidtragenden sind die Kunden. Dagegen kann man nichts machen, außer zu dem Anbieter zu wechseln, bei dem die Prämie nicht so toll ist“, sagt Thomi. Allerdings müssen wir uns auch bewusst sein, dass die Schweiz beim Wiederholungsfernsehen einzigartig ist. In vielen Ländern ist zeitversetztes Fernsehen aus urheberrechtlichen Gründen kaum oder gar nicht möglich. Dennoch zahlen die Verbraucher erneut die Rechnung, indem sie zwischen einer massiven Preiserhöhung oder einer erzwungenen Werbung wählen. „Schlechter Deal für das TV-Publikum“, sagt Thomis.
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