TIROL. Leider ist Sexismus im Alltag immer noch sehr weit verbreitet. Drei Viertel der Studienteilnehmerinnen hatten bereits Sexismus in ihrem Privatleben, im öffentlichen Raum und in sozialen Medien erlebt.

Was beinhaltet das Studium?

Die vom Land in Auftrag gegebene Studie hat ein Budget von rund 50.000 Euro, das aus dem Gleichstellungspaket 2020-2023/Handlungsfeld 1 – Gewaltprävention stammt. In der Online-Umfrage wurden Tirolerinnen und Tiroler nach ihrer Meinung zu Geschlechterdiskriminierung und ihren persönlichen Erfahrungen mit Sexismus befragt. Am Montag wurden die Ergebnisse der Studie veröffentlicht Frauenministerin Gabriele Fischer, Claudia Sorger von L&R Sozialforschung und Lukas Kerschbaumer vom MCI die Geschenke. „Die Ergebnisse der Studie machen deutlich, dass Sexismus in Tirol immer noch existiert und sowohl die Mehrheit der Frauen als auch der Männer etwas damit zu tun hat: wenn nicht als Opfer, dann als Zeugen. Daher müssen wir weiterhin proaktiv und passgenau Maßnahmen ergreifen, um überholte Normen und Klischees abzubauen und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu fördern.“ betont es LRin Fischer.

Sexismus im Alltag – auch in Tirol

Laut der Studie haben mehr als 75 Prozent der Teilnehmer Sexismus erlebt. Diese Erfahrung mit Männern als Täter machten Frauen deutlich häufiger. Mehr als 80 Prozent der Teilnehmer und etwa zehn Prozent der Teilnehmer gaben an, selbst betroffen zu sein. Studienteilnehmer erlebten oder bemerkten es häufiger Sexismus im öffentlichen Diskurs. „In erster Linie wurden Fälle von sexistischer Darstellung oder verbaler und körperlicher sexueller Belästigung oder Gewalt in Anzeigen, Medienberichten, sozialen Medien, Äußerungen von Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens und im öffentlichen Raum festgestellt. Aber auch im Beruf, im Verein, im Training und im Privatleben hat laut der Studie jede dritte Frau Sexismus erlebt. berichtet Besorgnis. Kerschbaumer erklärt weiter: „Aus den Fokusgruppen wurde deutlich, dass auch Frauen geschlechtsspezifische Vorurteile und patriarchalische Strukturen verinnerlicht haben und weitergeben. Die Fokusgruppen definierten Sexismus als ein über Jahrhunderte gewachsenes Konstrukt und damit als strukturelles Problem, das alle Lebensbereiche durchzieht. Vor allem ländliche Gebiete mit männerdominierten Bräuchen und traditionellen Mustern wurden von den Teilnehmern als besonders betroffen bewertet.“ Alle Ergebnisse der Studie finden Sie HIER

Förderung der Gleichberechtigung

Im Gleichstellungspaket sind zudem zahlreiche Initiativen und Projekte verankert, die bereits bei jungen Menschen ansetzen, um für sexuelle Gewalt zu sensibilisieren. Für Mädchen und junge Frauen Workshops zu Catcalling, Sexting und Cyber-Gewalt angeboten, ein Beratungsangebot und ein Selbstverteidigungskurs zur Förderung des Selbstbewusstseins und Körperbewusstseins. Jungen und junge Männer lernen Besonderheiten kennen Anti-Gewalterziehung alternative Handlungsmodelle gegen Gewalt. Darüber hinaus werden im Rahmen des Gleichstellungspakets a Büro für Gewaltprävention des Landes als zentrale Drehscheibe. Ähnlich wie bei der Gewaltprävention muss der Abbau von traditionellen Mustern und Stereotypen so früh wie möglich beginnen. So wird im Gleichstellungspaket ein Projekt gefördert, das Grundbildung in Schulen und kommunalen Bildungseinrichtungen, aber auch Bildungseinrichtungen, Kulturinitiativen und anderen Einrichtungen anbietet. Eine der bekanntesten Awareness-Maßnahmen ist die Frauentag. Dieser findet 2022 bereits zum 21. Mal statt. Beim Girls Day – auch als Girls Day Mini für Grundschulklassen angeboten – haben Mädchen die Möglichkeit, die Bandbreite handwerklicher, technischer und naturwissenschaftlicher Berufe kennenzulernen. Auch dieses Jahr war es dabei neue Website zum Girls’ Day. Es macht den Zugang zu geschlechtsspezifischen Berufsberatungsinhalten noch einfacher. Für erwachsene Frauen, die sich stärker in öffentlichen Gremien, Vereinen oder Stiftungen engagieren möchten, gibt es die Nussknacken – Geschicklichkeitskurs zur Obsternte. Ähnliche Themen auf MeinBezirk.at: Sexismus im Alltag: Einstellungen und Erfahrungen in Tirol Das Landesgleichbehandlungsgesetz wird novelliert Weitere Neuigkeiten aus Tirol: Tiroler Nachrichten