Die Auftragseingänge beliefen sich auf 85,2 Mio. € und Sachleistungen für das erste Halbjahr lagen mit 6 Mio. € leicht über dem entsprechenden Vorjahreswert. Im Jahr 2021 beliefen sich die PACs auf insgesamt 13,1 Millionen Euro. Die Eigenkapitalquote ist nun von 37,1 Prozent Ende 2021 auf 39,1 Prozent im ersten Halbjahr 2022 gestiegen.

Russische Tradition “für die globale Landwirtschaft”

Nach Russland sollte eine Kali-Trocknungsanlage geliefert werden, die zu Beginn des Krieges in der Ukraine fast fertiggestellt war. Die Organisation der Liefer- und Zahlungsabwicklung ist anspruchsvoll, viele Ministerien und die Nationalbank sind involviert. Für Binder+Co wäre ein kompletter Auftragsausfall kein großer Verlust – man ist versichert – aber der Wegfall des Düngemittels Kali wäre ein großer Verlust für die globale Landwirtschaft, hieß es. Exporteinbußen nach Weißrussland und Russland wurden durch den asiatischen Markt kompensiert, beispielsweise durch drei größere Aufträge in Indien. Wie es 2023 weitergeht, könne man aber nicht sagen, da es einige Unsicherheiten gebe, sagte Pfeffer.

China: “Die Rahmenbedingungen werden immer schwieriger”

Im China-Geschäft habe es einen Wechsel gegeben, die dort seit 2013 bestehende Tochtergesellschaft sei wegen „zunehmend schwieriger Rahmenbedingungen“ verkauft worden, sagt Vorstandschef Pfeffer. Sie können auch von Österreich aus auf dem Markt tätig sein. „Wir waren es schon leid, unserem Geld hinterherzujagen, einige Restzahlungen wurden jahrelang nicht gesehen. Neben dem Wettbewerb gibt es auch sich schnell ändernde staatliche Vorgaben, die oft nur innerhalb von Wochen umgesetzt werden können“, sagt Pfeffer.

Viel Glück und gute Vorbereitung

Laut CEO Pfeffer war die Lieferung von Halbleitern reine Glückssache und man hatte sich auf Ausfälle eingestellt: Elektronische Bauteile hätten später in die Systeme eingebaut werden können, was aber glücklicherweise vermieden wurde. Im Frühjahr gab es eine große Nachfrage nach Stahl, aber glücklicherweise konnten wir rechtzeitig Sonderformen von Stahl sichern. Das entsprechende ukrainische Stahlwerk im Donbass wurde im Krieg zerstört.

Ein Konzept für Photovoltaik wird entwickelt

Im Sommer 2022 seien Investitionen von rund 3 Millionen Euro für eine neue Bohr- und Sägeanlage in Gleisdorf angelaufen und die Digitalisierung in der Produktion vorangetrieben worden, so Rosegger. Derzeit wird eine Idee für eine Photovoltaikanlage im Wert von rund drei Millionen Euro entwickelt: „Wir haben noch Zimmerdecken zur Verfügung, die bis 2023 installiert werden sollen.“ Strom ist das Hauptthema in Energiefragen, Erdgas wird nur zum Heizen verwendet. In Gleisdorf sind 240 Mitarbeiter beschäftigt, in der Gruppe rund 400. Aktuell suchen wir rund zehn Mitarbeiter. Laut Pfeffer wird der Treffpunkt oft abgeworben, aber es gibt fünf neue Auszubildende – also insgesamt 15.