Der Videobeweis liegt nun auch im Rathaus aus. In der Mediathek steht: Udo hat den Rechtspopulisten wirklich den stinkenden Finger gezeigt! Aufzeichnung: Bei der Sitzung am Mittwoch, bei der Lindenberg zum Ehrenbürger Hamburgs ernannt wurde, dementierte der rechte Stinker Alexander Wolff (55, AfD) panisch, dass er die Ehrung verdient habe. Der Mittelfinger war für ihn: Alexander Wolf von der AfD zweifelte Udos Ehrenbürgerschaft an Foto: NDR-Stream
Als Beispiel nannte Wolf HSV-Ikone Uwe Seeler (†85): „Im Vergleich zu uns Uwe wird Udo Lindenberg nicht zu uns Udo. Ein Ehrenbürger hätte sich um Hamburg besonders verdient machen sollen.“ Bei Lindenberg ist das laut Wolf nicht der Fall: Nach dem Wahlerfolg der AfD in Thüringen hätten die Musiker ihren Wählern gesagt, er sei als „braunes Gespenst“ verleumdet worden. Im Saal erhielt die AfD Buhrufe, die Vorsitzende der Bürgerschaft Carola Veit (49, SPD) sah Wolfs Rede „an eine persönliche Beleidigung grenzend“.

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Ausgerechnet Rechtspopulisten sind nun beleidigt: Sie schickten einen Brief mit einer Entschuldigung per Kurier an Lindenberg. Darauf können sie wohl lange warten…

Können Sie im Plenarsaal den stinkenden Finger zeigen?

Waite sagt, sie habe Undos Geste nicht gesehen: “Sonst hätte ich unseren Gast natürlich an die Hausordnung erinnert und ihm gesagt, dass dies zu vermeiden ist.” Die AfD hat für Dienstag einen „Ältestenrat“ einberufen, der sich mit dem Thema befassen soll. Was droht Udo? Nichts! Nur räumlich nah beieinander: AfD-Wolf steht am Rednerpult, Udo Lindenberg hört ihm in der ersten Reihe zu Foto: Sybill Schneider
SPD-Fraktionschef Dirk Kinserff (56): „Auch wenn solche Gesten nicht ins Parlament gehören, kann ich die spontane und ehrliche Reaktion von Udo Lindenberg voll und ganz verstehen.“ CDU-Fraktionschef Dennis Thöring (38) sieht das ähnlich: „Die dauertrotzige AfD darf nicht wieder zu sensibel reagieren und ständig die Opferrolle suchen.“ BILD-Chef in Hamburg, Max Schneider Foto: Eric Heuser

Ein Mittelfinger, zwei verloren!

Kommentar von MAX SCHNEIDER Die AfD hat kein Problem damit zu spalten, zu schnitzen, zu beleidigen! Unabhängig davon, ob es den ukrainischen Botschafter betrifft, der im Bundestag von rechten Politikern missachtet wird, die sich demonstrativ in ihre Sessel zurücklehnen. Es spielt keine Rolle, ob es der Trans-Abgeordnete ist, der im selben Forum den AfD-Vize beleidigt. Auch interessant Dieses Verhalten widerspricht der Erziehung, die die meisten von uns genossen haben. Für Millionen ist Udo ein Mensch, der die Ehrenbürgerschaft verdient. Er steht in den Reihen von Us Uwe, Helmut Schmidt, Ida Ehrlich und Max Brauer. Aber der Ehrenbürger ist ein Vorbild und Bürgerschaft ein Ort des Respekts. Mit dem Mittelfinger auf politische Gegner zu zeigen – in Hamburgs höchstem Haus – ist verboten. Daher ist das Zeichen in Richtung AfD, so verständlich es auch sein mag, absurd! Denn der schmutzige Finger ist eine beleidigende Geste und eine Diskreditierung einer rechtmäßig gewählten Partei. Lindenbergs Pose hat nur Verlierer: Sie wirft einen Schatten auf die ihm zustehende Ehrenbürgerschaft. Und gleichzeitig Strohhalm für die Partymühlen, die gerne verteilen, aber am Ende nichts bekommen.