Eine Stunde später wird die Proklamation vom Balkon des Palastes verlesen. Weitere Lesungen finden in der City of London und sonntags in Schottland, Nordirland und Wales statt. Der sogenannte Beitrittsrat besteht aus Mitgliedern des Privy Council, also aktiven und ehemaligen Regierungsmitgliedern, Kirchenvertretern, Richtern, Mitgliedern der königlichen Familie und anderen Persönlichkeiten. Der Geheimrat kann andere hochrangige Beamte oder andere Prominente zur Teilnahme einladen. Dies können beispielsweise die Hochkommissare der Länder sein, in denen der britische Monarch Staatsoberhaupt ist. Das sind 14 Länder, darunter Australien, Kanada und die Bahamas. Nicht alle der rund 700 Mitglieder des Geheimen Rates nehmen an der Sitzung teil. Medienberichten zufolge ist dort nur Platz für etwa 200 Personen. Es war unklar, ob neben König Charles noch andere Mitglieder der königlichen Familie teilnehmen würden. Der Rat tritt in zwei Teilen zusammen: Zuerst trifft er sich ohne den König zur Proklamation, dann mit dem König, der dann die erste Sitzung des geheimen Rates leitet, der er jetzt vorsteht. Unter anderem leistet er dort einen Eid, die Sicherheit der Church of Scotland zu verteidigen. Im Kronrat gibt es übrigens keine „Sitzungen“, er tagt traditionell im Stehen. Laut der Website des Kronrats soll Königin Victoria dies 1861 eingeführt haben. Charles war bereits am Donnerstag König geworden, als Königin Elizabeth II. starb. Dies ist so geregelt, dass das Land nie ohne Monarch ist. Neben der Proklamation folgt eine Krönung. Die Krönung von Elisabeth II. fand 1953 statt – 14 Monate, nachdem sie nach dem Tod ihres Vaters Königin geworden war. (sda/dpa)