Bildunterschrift: Jubel bei den Schwedendemokraten: Sie werden voraussichtlich um die 20,5 Prozent erreichen – auf Rekordkurs und voraussichtlich erstmals zweitstärkste politische Kraft im Reichstag in Stockholm.  Keystone/ STEFAN JERREVÅNG

Umfragen hatten die beiden Lager schon vor dem Wahltag nahezu ausgeglichen gesehen. Bei den Parlamentswahlen vor vier Jahren wichen frühe Prognosen teilweise um mehrere Prozentpunkte vom endgültigen Wahlergebnis ab – die Gemäßigten konnten sich am Ende gegen die Schwedendemokraten durchsetzen. Einige Ergebnisse, die die Wahlbehörde am Wahlnachmittag nach und nach veröffentlichen wollte, könnten für mehr Klarheit sorgen. Unabhängig vom Ausgang der Abstimmung dürfte dem nordischen EU-Land wie nach der Wahl 2018 eine langwierige Regierungsbildung bevorstehen, da auch die Parteien innerhalb der Blöcke in vielen Fragen uneins sind. Bildunterschrift: Magdalena Andersson wählt am Sonntag in Stockholm. imago / Alix Lorestani Das schwedische Parlament in Stockholm hat 349 Sitze. Für eine Mehrheit sind daher 175 Mandate erforderlich. Bisher waren Anderson und die rein sozialdemokratische Minderheitsregierung auf die Unterstützung der liberalen Zentrumspartei, der Linkspartei und der Grünen angewiesen, um gerade diese hauchdünne Zahl zu erreichen. Der rechtskonservative Block unter der Führung des gemäßigten Führers Kristersson hält bisher die verbleibenden 174 Sitze. Andersson, deren Partei traditionell die stärkste Kraft in Schweden ist, wurde erst im November 2021 als Nachfolgerin ihres Parteikollegen Stefan Löfven und als erste Frau überhaupt zur schwedischen Premierministerin gewählt. Darin hatte das Land Mitte Mai im Rahmen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine einen Nato-Beitritt beantragt. Im Wahlkampf waren jedoch die explodierenden Energiepreise und die grassierende Bandenkriminalität in Schweden die großen Themen.