Die Nosferatu-Spinne breitet sich in Deutschland aus

Stand: 11:58 Uhr|  Lesezeit: 3 Minuten 

Die Nosferatu-Spinne breitet sich in Deutschland aus Sie liebt den Untergrund, wird 8 cm groß und ist giftig: die Nosferatu-Spinne. Tatsächlich ist sie im Mittelmeerraum beheimatet und breitet sich immer mehr aus. Die ersten Muster wurden bereits in Berlin gesichtet. Langbeinig, groß und behaart: Die sogenannte Nosferatu-Spinne ist in immer mehr deutschen Gegenden zu sehen. Seinen Namen verdankt es einer besonderen Eigenschaft des Körpers. Die ersten Exemplare hierzulande müssen „Urlaubsmitbringsel“ gewesen sein. Ein harmloser Achtbeiner mit einem fürchterlichen Namen breitet sich in Deutschland aus: die Nosferatu-Spinne. Nach Informationen von Ökologen ist die eigentlich aus dem Mittelmeerraum stammende und im Grunde harmlose Spinne auch in Niedersachsen angekommen. Es gibt Meldungen aus Hannover, Göttingen und Osnabrück, aber auch in Oldenburg und Ostfriesland wurde die Spinne laut Niedersächsischem Naturschutzbund (Nabu) mehrfach gesichtet. Die Art wurde erstmals 2005 in Deutschland nachgewiesen und hat sich seitdem weit verbreitet. „Zoropsis spinimana“ ist nun auch in Nordrhein-Westfalen angekommen. Allein seit dem 1. August seien auf dem Portal „Naturgucker.de“ 1.300 Sichtungen von 1.700 Exemplaren in NRW gemeldet worden, sagte Thorsten Wiegers, Vertreter des Naturschutzbundes NABU NRW. Dies zeigt, dass die Spinne hierzulande fast ein Zuhause gefunden hat. Aufgrund der Erderwärmung breitet sich die Spinne auch nach Norden aus und wird seit August immer wieder von Berlinern gemeldet, wie auf dem Web-Meldeportal des Naturschutzbundes (Nabu) zu sehen ist. „Das war keine Überraschung“, sagte Derk Ehlert, Naturschutzreferent im Berliner Senat, der Zeitung. Wie viele andere Arten wandert die Spinne nach Norden.

“Milde Winter fördern die Ausbreitung”

Tatsächlich meldete am 17. August erstmals jemand in Berlin, die Spinne auf Nabu gesehen zu haben, wie es auf dem Portal heißt. Weitere Berichte und Fotos von Sichtungen in der ganzen Stadt folgten, auch weil zuletzt Medienberichte auf die Spinne aufmerksam gemacht hatten, wie ein Nutzer der Seite schreibt. Eine andere Frau schreibt über die Spinne: „Sie saß versteckt im Regenschirm auf dem Balkon. Er muss gebissen haben, als er den Schirm öffnete. Die Bissspur sieht aus wie ein Wespenstich oder eine kleine Brandwunde.“ Ihren Namen verdankt die Spinne dem charakteristischen Design auf ihrem Rücken, das an die Filmfigur Nosferatu aus dem gleichnamigen Stummfilmklassiker, der ersten Verfilmung des Romans „Dracula“, erinnert. Die zur Familie der Jagdspinnen gehörende Art (Zoropsis spinimana) hat eine Körperlänge von ein bis zwei Zentimetern und eine Beinspannweite von etwa fünf Zentimetern. „Die ersten in Deutschland gefundenen Nosferatu-Spinnen sind wahrscheinlich Urlaubsmitbringsel, die sich dann im Schutz der Häuser vermehrt haben“, sagt Frederik Eggers, Leiter des Natur- und Umweltschutzteams beim Nabu Niedersachsen. „Der Klimawandel und die damit verbundenen milden Winter fördern nun die Ausbreitung von Tieren.“ Hierzulande findet man die Nosferatu-Spinne, die ohne Netz ihre Beute jagt, vor allem an Hauswänden oder Gartenhäusern, auf Balkonen und Terrassen. Lesen Sie auch Gemeinsam mit dem Naturgucker-Netzwerk sammelt der Nabu Sichtungsdaten auf einer Plattform. Damit könnten das Vorkommen dieser Art und die Faktoren, die ihre Verbreitung beeinflussen, dokumentiert werden, so Eggers. Laut Nabu muss man sich vor der Spinne nicht allzu sehr fürchten, auch wenn sie, wie alle Spinnen, Gift einsetzt, um ihre Beute zu betäuben. Anders als die meisten in Deutschland lebenden Spinnenarten können sie mit ihren Bisswerkzeugen in die menschliche Haut eindringen. Doch der menschliche Biss lässt sich meist mit einem Bienen- oder Wespenstich vergleichen – vorausgesetzt, es liegt keine Allergie vor. Ein Biss passiert normalerweise nur, wenn sich die Spinne bedroht fühlt, sagte der Nabu-Experte. Fangen Sie sie daher nicht mit bloßen Händen, sondern stellen Sie ein Glas darüber, schieben Sie ein Stück dünne Pappe unter das Glas und tragen Sie das Tier nach draußen.