Der Bürgermeister von Hohentengen, Martin Bentz, will die Entscheidungsträger sehr genau „kontrollieren“, sagt er der Deutschen Presse-Agentur. „Man muss sehr gut erklären, warum ein aufgeschobener Standort plötzlich zum bevorzugten Standort wird.“ Die Grenze ist manchmal nur wenige hundert Meter entfernt. Die Anwohner wissen, dass radioaktiver Abfall existiert und entsorgt werden muss, sagte Benz. Sie sind auch der sicherste Aufbewahrungsort. „Aber diese Fragen müssen beantwortet werden: Was sind mögliche Unfallszenarien und wie bereitet man sich darauf vor?“ Die sozialdemokratische Schweizer Politikerin Astrid Andermatt sprach von einer schockierenden Idee. Jahrelang engagierte er sich im Verein „Nördlich Lägern ohne Tiefenlagern“. Offenbar hat die Nagra mitten im Prozess die Kriterien anders bewertet», sagt Andermatt der Zeitung. Der Landbote. “Das scheint zweifelhaft.”

„Große Belastung für umliegende Gemeinden“

Das Bundesumweltministerium bezeichnete die Entscheidung als Belastung für die betroffenen Kommunen. Die grenznahe Lage des geplanten Standorts nahe der oberrheinischen Stadt Hohentengen in Baden-Württemberg „stellt eine große Belastung sowohl in der Bauphase als auch im Betrieb des Endlagers für sie und die umliegenden Gemeinden dar“, sagte der Bundestagsabgeordnete Christian Kühn Stellvertretender Minister im Bundesumweltministerium und Bundestagsabgeordneter aus Baden-Württemberg, Württemberg, am Samstagabend in Berlin auf Anfrage. “Ich arbeite mit der Schweiz daran, dass die gute Integration der deutschen Nachbarn weitergeht.” Gleichzeitig betonte Kühn, es sei „richtig und wichtig“, dass die Geologie das entscheidende Kriterium für die Wahl eines Speicherstandorts sei. Einerseits muss die Wahrscheinlichkeit eines Erdbebens möglichst gering sein, andererseits muss das Gestein im Untergrund bestimmte Eigenschaften aufweisen. In der Schweiz ist nur Opalinuston zur Lagerung geeignet. Diese Bedingungen bestehen nur in der Grenzregion. «Es ist auch in unserem Interesse, dass Schweizer Abfälle sicher gelagert werden», sagt Martin Steinebrunner von der Deutschen Koordinationsstelle für das Tiefenlager Schweiz (DKST) im Regionalverband Hochrhein-Bodensee. “Wenn der sicherste Ort wenige Kilometer von der Grenze entfernt ist, werden wir das akzeptieren. Wir haben auch die Schweizer Atomkraftwerke in Grenznähe. Es ist ein Sicherheitsgewinn, wenn alles gelagert wird.” Die radioaktiven Abfälle aus Kernkraftwerken, die seit 1969 in Betrieb sind, und aus Bereichen wie Medizin, Industrie und Forschung belaufen sich auf 9.300 Kubikmeter. Hinzu kommen etwa 72.000 Kubikmeter schwach- und mittelradioaktiver Abfall. Die vier noch in Betrieb befindlichen Kernkraftwerke können betrieben werden, solange ihre Sicherheit gewährleistet ist. Das könnte bis in die 2040er Jahre zurückreichen: Das Material wird in Uranoxid oder Glas eingebettet und in dickwandigen Stahlkanistern oder in Zement verfestigten Fässern verpackt. Lagerstollen werden mit Bentonit oder Zementmörtel verfüllt. Die Tunnel sind Hunderte von Metern tief. „Die erforderliche Einschlusszeit beträgt etwa 200.000 Jahre für hochradioaktive Abfälle und etwa 30.000 Jahre für schwach- und mittelradioaktive Abfälle“, sagt die Nagra.

Finnland beginnt demnächst mit der Endlagerung, Deutschland sucht noch nach einem Standort

Bis 2024 will die Nagra ein Baugesuch einreichen. Dann entscheidet die Regierung über die Genehmigung und das Parlament muss den Beschluss fassen. In der Schweiz hingegen kann ein Referendum durchgeführt werden. Das wird wohl nicht vor 2031 passieren. Wird der Beschluss nicht abgelehnt, dann beginnt der Bau. Der mehrjährige Einsatz würde um 2050 beginnen. Das Lager würde dann über mehrere Jahrzehnte unterhalten. Um 2125 wird es endgültig versiegelt und die Strukturen an der Oberfläche werden abgebaut. In Deutschland ist die Suche nach einem Endlager noch nicht abgeschlossen, 54 Prozent der Fläche sind noch als potenzielle Standorte identifiziert, was fast alle Bundesländer betrifft. Die Entscheidung wird voraussichtlich 2031 fallen und das Camp soll ebenfalls um das Jahr 2050 in Betrieb gehen. Weiter entfernt in Europa liegt Finnland, wo bereits Mitte der 2020er Jahre mit der Errichtung eines Endlagers für Atommüll unter der Insel Olkiluoto im Südwesten Finnlands begonnen werden soll.