In Maria Anzbach und Neulengbach (beide Bezirke von St. Pölten) wird am 17. September das Schielefest gefeiert.  Ausstellungen und Performances mit aktuellen Bezügen, inspiriert vom Werk des niederösterreichischen Malers, sind an diesem Tag zu sehen.          
     10.09.2022 17.33       
     Seit gestern um 17:33 Uhr online

Die 21. Ausgabe der Schiele-Festspiele wird mit einem Bankett in Maria Anzbach eröffnet. Das Festival im Wienerwald versteht sich interdisziplinär und spannt den Bogen vom Expressionisten Egon Schiele (1890-1918) zu aktuellen künstlerischen, gesellschaftlichen, wissenschaftlichen und geopolitischen Entwicklungen. Nach der Lesung von Egon Schieles Gedichten werden die Aufführungen in Neulengbach fortgesetzt.

Soll der Mensch alles tun, was möglich ist?

Die diesjährigen Schiele-Festspiele werden mit dem Slogan „Zwischen Humanismus und Transhumanismus“ beworben. Damit spiele man auf die technologische Evolution an – „zwischen künstlicher Intelligenz und Robotik bis hin zur alten Fantasie der künstlichen Erschaffung des Menschen“, so die Beschreibung. Abgesehen von den Idealen einer menschen- und naturfreundlichen Welt würden sich hier Abgründe auftun, etwa beim Überschreiten moralischer Grenzen. Verein Pro&Contra Eva Brenner und Raimund Brandner in „Rilke Performance“, Schiele Fest 2021 Schon um die Jahrhundertwende stellte Schiele das menschliche „Selbst“ in den Kontext der Umwelt. In seiner Arbeit „ist das Individuum im Raum isoliert, Mensch und Umwelt wirken verloren“, heißt es in der Beschreibung des Festivals. Schon zu Schilles Zeit war klar, dass die Welt immer rationaler und technischer wurde. Beim Schielefest fließen diese Ideen in Anke Armandis’ Ausstellung „The Narrative of Spaces“ ein. Die künstlerische Leiterin Eva Brenner inszeniert die Performance „We are sinking…“ nach dem langen Gedicht „Das trunkene Schiff“ von Arthur Rimbaud. In ihrer umfangreichen audiovisuellen Performance „Atlantic Roulette or the Theory of Inertia“ schaffen GRAF+ZYX „künstlerische Präsenz im realen und virtuellen Raum im Spannungsverhältnis zueinander und schaffen Räume, die Körper, Emotionen und Geschichte, aber auch Zukunftsvisionen beherbergen“ ., kündigte er in einer Sendung an.