Im Süden Baden-Württembergs und den angrenzenden Grenzgebieten bebte am frühen Samstagabend die Erde. Mehrere Erdbebenbehörden meldeten zwei Beben. Viele Menschen bemerkten den Schock und kontaktierten die Polizei und zum Beispiel die Social-Media-Kanäle des SWR. Entsprechende Google-Suchanfragen schossen in die Höhe. Kurz nach dem ersten Erdbeben gibt es einen deutlichen Schub bei der Google-Suche – vor allem in Baden-Württemberg. SWR Bisher seien keine Schäden bekannt, ein Freiburger Polizeisprecher sagte dem SWR, ihm liegen keine Meldungen vor. “Hallo. Ich habe gerade ein ordentliches Erdbeben hier in Efringen-Kirchen gespürt. Weißt du was? Grüße”

Zwei Vibrationen waren zu spüren

Nach Angaben des Erdbebendienstes Südwest wurde um 17.58 Uhr im Raum Lörrach die erste Erschütterung registriert, die einen Wert von 4,6 auf der Richterskala erreichte. Etwa zehn Minuten später gab es einen zweiten Schuss, diesmal mit einer 2,5. Auch in weiten Teilen Südbadens – teilweise auch im Raum Tübingen – waren Beben zu beobachten. Der Radius soll laut Epizentrum insgesamt 120 Kilometer betragen haben. „Man denkt an das Übliche: Ein Lastwagen fährt ins Gebäude. Ich habe bereits angefangen, fertig zu packen.”

Es kommt aus Mülhausen

Der Schweizerische Erdbebendienst meldete Beben der Stärke 4,7 bzw. 2,8 und lokalisierte das Erdbeben in Syrenj bei Mulhouse (Milhouette). Die Stadt im Elsass liegt etwa 60 Kilometer südwestlich von Freiburg. Der Ursprung der Beben lag in einer Tiefe von acht Kilometern. Das Erdbeben war auch in der Schweizer Hauptstadt Bern zu spüren. Laut den Wissenschaftlern aus der Schweiz ereigneten sich unmittelbar vor dem stärksten Beben mehrere kleinere Erdbeben. In einer katholischen Kirche in Weil am Rhein (Kreis Lörrach) war das Erdbeben kurz vor Gottesdienstbeginn so deutlich zu spüren, dass es schien, als würde die Kirche zittern. „Gott sei Dank habe ich meine Tasche gepackt – ich wäre draußen, wenn ich sie das nächste Mal schlage.“ Wie Augenzeugen dem SWR mitteilten, rannten einige Kirchgänger daraufhin in Richtung Kirchenausgang.

Neulich fror er in Liechtenstein

Kürzlich sorgte ein Erdbeben in Liechtenstein für Aufsehen – vor einer Woche krachte es hier mit einem Ausschlag von 4,1. Auch in der Nähe des Bodensees waren die Beben zu spüren. Es gab keine Verletzten oder Sachschäden. Während des Erdbebens debattierte der Landtag des kleinen Landes ausgerechnet über eine Erdbebenversicherung.

Erdbeben in Baden-Württemberg

Erdbeben kommen in der Region häufiger vor, die Amplituden erreichen aber meist Werte deutlich unter 2,0. Das Erdbeben vom Samstag war nach Angaben des Erdbebendienstes das stärkste in Deutschland seit 2004. Damals weckte ein Beben bei Waldkirch (Kreis Emmendingen) mit einer Stärke von 5,4 Menschen in der Nacht. Bis in die Landeshauptstadt Stuttgart waren leichte Erschütterungen zu spüren. Das Erdbeben auf der Schwäbischen Alb im Jahr 1978 erreichte sogar eine Stärke von 5,7. Tausende Gebäude wurden damals beschädigt, darunter die Burg Hohenzollern im Zollernalbgebiet.