Das Gebiet Nördlich Lägern liegt im Zürcher Unterland. Sie besteht aus zwölf Gemeinden im Kanton Zürich und drei im Kanton Aargau, wo rund 52’000 Menschen leben. Das Standortgebiet umfasst mehr als 30 weitere von einem potenziellen Speicherort betroffene Gemeinden – auch in den Nachbarkantonen und in Deutschland.

Geeignete Geologie mit Opalinuston

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Die wichtigsten physikalischen Barrieren für ein geologisches Tiefenlager radioaktiver Abfälle sind stabile und dichte Gesteinsschichten, wie der Kanton Zürich auf seiner Website schreibt. Sie sollen das Austreten von Radioaktivität aus dem Lagerbereich verhindern. Opalinuston ist im Zürcher Unterland ein praktisch wasserundurchlässiges Speichergestein, das bei Wasserkontakt abdichtet. Auch die Langzeitstabilität der Gesteinsschicht hätten Geologen als günstig eingeschätzt, heißt es. Gemäss Erkenntnissen der Nagra aus Tiefenbohrungen ist Opalinuston sehr dicht. Für Oberflächensysteme werden bis zu acht Hektar benötigt. Das entspricht etwa elf Fußballfeldern. Die gesamte Infrastruktur auf der Erdoberfläche benötigt eine Fläche von bis zu 20 Hektar. Bisher hat die Nagra zwei Standorte für die Oberflächeninstallation vorgestellt: zwischen Weiach (ZH) und Zweidlen-Station (Glattfelden) sowie in Haberstal in der Gemeinde Stadel (ZH). Für den Standort Haberstal sprachen sich der Zürcher Regierungsrat und die Regionalkonferenz Nördlich Lägern aus, die sich aus 130 Personen aus Gemeinden, Planungsverbänden und Interessenvertretungen der betroffenen Gebiete zusammensetzt.

Drei mögliche Standorte wurden diskutiert

Seit fast 50 Jahren sucht die Schweiz nach einem geeigneten Ort für die Endlagerung radioaktiver Abfälle. Dafür gab es zuletzt drei mögliche Standorte: Neben Nördlich Lägern waren dies Lagen im Zürcher Weinland und in der Region Jura Ost im Aargau. Legende: Standort des ehemaligen Tiefbrunnen Nagra Stadel 3 in Nördlich Lägern. KEYSTONE / Michael Buholzer Nord Lägern wurde vorübergehend zurückgezogen, später aber erneut als möglicher Standort geprüft.

Langer Genehmigungsprozess

Nach dem Standortentscheid wird die Nagra ihr Gesuch voraussichtlich gegen Ende 2024 bei den Bundesbehörden einreichen. Der Bundesrat entscheidet voraussichtlich erst 2029 endgültig über den Standort. Danach muss das Parlament dem Lager zustimmen. Es ist damit zu rechnen, dass es danach eine Volksabstimmung geben wird. Der Baubeginn ist für 2045 vorgesehen. Gemäss Nagra-Konzept könnten die ersten Abfälle um das Jahr 2050 eingelagert werden. Danach folgt eine «Beobachtungsphase» von voraussichtlich 50 Jahren. 2115 soll das Lager geschlossen werden.

Antwort von der Website Jura Ost (Bözberg).

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Im Widerstand gegen eine mögliche Lagerstätte Jura Ost am Bözberg fühlt sich der Verein Kein Atommüll im Bözberg (Kaib) grundsätzlich bestätigt. Auf die dortigen geologischen Probleme wurde immer wieder hingewiesen. „Aus dieser Sicht sind wir zufrieden“, sagte Kaib-Präsident Max Chopard, ehemaliger Nationalrat (SP/AG), zum Standortvorschlag der Nagra in Nördlich Lägern. Er wies darauf hin, dass es an allen drei Standorten offene Sicherheitsfragen gebe. Der Regierungsrat des Kantons Aargau wird zusammen mit dem Regierungsrat von Zürich erst am Montag offiziell Stellung nehmen. Das sagte der Aargauer Regierungsvertreter Peter Buri auf Anfrage von Keystone-SDA. Der Aargauer Regierungsrat hat sich stets gegen den Standort Jura Ost für ein Endlager ausgesprochen, aber eine konstruktive Zusammenarbeit zugesagt. Am Standort Jura Ost sorgte sich der Kantonsrat um das Grundwasser und die Nutzung von Mineral- und Thermalwasser. Die Flusstäler von Aare und Rhein sind wichtige Speicher und Grundwasserlieferanten.

Zürcher Parteien haben noch Fragen

Die SVP des Kantons Zürich begrüsst in einer Medienmitteilung, dass der Standortentscheid nach 14 Jahren ein wichtiger Schritt in Richtung sichere Lagerung sei. Die betroffenen Gemeinden müssen entschädigt werden. Die SVP ZH fordert ausserdem, dass Pläne für Versorgungswege zum Thema Sicherheit öffentlich gemacht werden. Für die SP des Kantons Zürich sind noch zu viele Fragen zum Schutz von Tiefengrundwasser oder potenziellen Erdgasvorkommen offen. Alternative Lösungen sollten auch in Betracht gezogen werden, bevor ein tiefgreifendes Repository erstellt wird. Beide Parteien sind sich einig, dass dieser Standortentscheid akzeptiert werden sollte, falls sich herausstellen sollte, dass das Gebiet Nördlich Lägern tatsächlich das sicherste Gebiet der Schweiz ist.