Strom- und Gaspreise schießen in die Höhe, die Kosten schlagen nun auf Herrn und Frau Niederösterreich zu, viele können sich kaum noch über Wasser halten. Aus diesem Grund hat das Land Niederösterreich vor wenigen Wochen den Strompreisrabatt in Niederösterreich eingeführt, der Bund zieht nun mit einer geplanten Strompreisbremse nach – alle Details hier.

KMU werden nicht berücksichtigt

Nun hat auch die Bundesregierung angekündigt, die durch hohe Energiekosten existenziell bedrohte Branche finanziell unterstützen zu wollen. Wie es genau aussehen wird, steht noch nicht fest. Und was ist mit den 0815-Unternehmen im Land? Auch hier müsse der Bund laut Harald Servus, Geschäftsführer des Wirtschaftsbundes Niederösterreich, schnell über Lösungen nachdenken. „Ob Bäcker, Tischler, Restaurants oder Transportunternehmen, für viele kleine und mittelständische Betriebe ist es bereits zwölf vor fünf“, sagt Servus. Jetzt lesen – Strompreis-Wahnsinn: Unternehmen wollen 2,5 Milliarden Euro

Energiekostenerstattung

Es fordert auch eine europäische Lösung. Ein weiterer Vorschlag des Wirtschaftsverbandes Niederösterreich: Energiekostenausgleich für Unternehmen. „Unsere Unternehmen und ihre Mitarbeiter können nicht länger warten, bis endlich etwas passiert“, sagte Servus in einer Aussendung. Jetzt muss sofort gehandelt werden, damit Unternehmen und Arbeitsplätze nicht gefährdet werden.

Auch die SPÖ will Maßnahmen

Und der Sozialdemokratische Wirtschaftsbund (SWV) – also das Äquivalent zur Betriebsgewerkschaft der Roten – fährt in die gleiche Richtung. Besonderes Augenmerk der SPÖ hier: Einzelunternehmen. „Es bringt nichts, immer wieder Pauschalzahlungen mit der Gießkanne zu verteilen. Soforthilfe ist gefragt. Denn Ein-Personen-Unternehmer sind doppelt belastet: Die hohen Kosten treffen sie privat und als Selbstständige. Man kann nicht einfach viele EPUs zahlen auch Betriebsmieten, brauchen Strom und Erdgas und müssen Materialien und Produkte kaufen, deren Preise in die Höhe schießen”, sagt Martina Kerschbaumer, Leiterin der EPU-Sektion des Sozialdemokratischen Betriebsbundes Niederösterreich. Auch interessant: Verrückte Energiekosten – darunter leidet die heimische Industrie Laut Kritik des SWV Niederösterreich hat die Regierung Kleinunternehmen in dem bisher beschlossenen Anti-Inflationspaket völlig vergessen. „Von der Energieförderung und dem Strompreisausgleich profitieren in der jetzigen Situation nur energieintensive Unternehmen des produzierenden Gewerbes, was der Kosmetikerin oder Masseurin mit kleinem Studio nicht hilft“, sagt Kerschbaumer. Nav-Account nit Zeit10.09.2022, 18:00| Sa: 10.09.2022, 18:00