Melanie Hasler und Michael Vogt: Die beiden schnellsten Bobpiloten der Schweiz sind privat ein Paar. Matthias Dubach (Text) und Sven Thomann (Fotos) Bei den Olympischen Spielen ist es wieder soweit! Vor 22 Jahren funkte es in Sydney zwischen Mirka Vavrinec und Roger Federer. Der Rest ist Geschichte. Und nun, an den Winterspielen 2022 in Peking, kommen sich zwei Athleten im Schweizer Lager wieder näher. „Es fing bei den Olympischen Spielen an. Richtig zusammengekommen sind wir aber erst nach dem Frühjahr“, sagt Bob-Pilot Michael Vogt (24) und blickt Bob-Pilotin Melanie Hasler (24) selbstbewusst in die Augen. Hasler und Vogt – die schnellsten Schweizer Bobfahrer und die schnellsten Schweizer Bobfahrer teilen nicht nur ihre Leidenschaft für rasante Fahrten auf dem Eiskanal. Sie haben sie auch privat gefunden. Blick trifft das neue Schweizer Sporttraumpaar in Reuss in Bremgarten. Hasler wohnt in der Gegend. Erstmals zeigen Aargauerin und Schwyzer ihre Liebe öffentlich. „Bob ist eigentlich kein Thema, wenn wir uns sehen“, sagt der ehemalige Beachvolleyballer, „aber vielleicht ändert sich das im Winter. Bei den Auslandsrennen gibt es Strecken, die ich noch nicht kenne. Vielleicht sollte Mitchie mir dann die beste Linie zeigen.“

An einem Strang ziehen kommt noch nicht in Frage

Beide lachen. Der eigentliche Vorteil des Bobteams ist aber, dass Frauen und Männer, anders als im Tennis, immer auf der gleichen Position antreten. Gibt es also ein gemeinsames Hotelzimmer für das Bob-Paar bei der WM? „Wir haben noch nicht mit der Gewerkschaft darüber gesprochen“, sagt Vogt. Ja, das würde Kosten sparen. Im Schweizer Eiskanalsport ist das Geld immer knapp. «Das Budget für die Saison steht, aber man sucht immer wieder nach Sponsoren», sagt Hasler. Und Vogt ergänzt: „Wir kämpfen gegen Millionenstaaten. Immerhin habe ich es geschafft, einen neuen Sponsor zu finden.” Vogt lebt derzeit als Profi. Aber im Gegensatz zu seinen Drückern, die alle reguläre Ferienjobs haben, kann er sich das nur leisten, wenn er wieder bei seinen Eltern einzieht. Deshalb ist die gemeinsame Nachbarschaft für das Bob-Paar nach wie vor kein Thema.

Der Fokus liegt auf der Heim-WM

Aber sie nehmen es locker. Hasler und Vogt sind auch cool auf dem Schlitten. Die beiden Youngster bringen frischen Wind in die ehemalige Bob-Nation Schweiz, die an die Weltspitze zurückkehren will. In Peking verpasste Vogt mit Platz vier hinter drei deutschen Schlitten eine Olympiamedaille, Hasler raste im Zweierbob auf Rang sechs. Frisch verliebt hat das flinke Duo für den nächsten Winter ein großes Ziel: die Heim-WM Ende Januar in St. Moritz. Eine WM-Medaille ist der Traum von beiden, auch wenn beide sofort sagen: „Es muss alles passen“. Sie legen den Grundstein für das Sommertraining. Eine gemeinsame Ausbildung findet aber kaum statt, da Hasler bei der Armee und Vogt bei OYM in Cham trainiert. Das Bob-Paar hingegen hat in Sachen Technik etwas gemeinsam. Da beide Piloten auch ihre Teamchefs sind und alleine auf den Schlitten arbeiten, tauschen die beiden ihr Know-how aus. Wenn sie jemals privat über Bob sprechen.