Gottfried Pichler, Geschäftsführer der Waldland Tierveredelungs GmbH, ergänzt: „Noch nie standen regionale Wertschöpfung und Tierschutz verbunden mit Versorgungssicherheit so im Mittelpunkt wie heute. Aktive Partnerschaften zwischen lokalen Lieferanten und Händlern sind hier die richtige Antwort.“ Seit Beginn der Partnerschaft im Jahr 2018 wurden über Transgourmet 162 Tonnen Fleisch von 90’000 nachhaltig gehaltenen Tieren in den Verkehr gebracht. Insgesamt werden 23 verschiedene Produkte angeboten. Transgourmet und Waldland starteten ihre Partnerschaft mit dem Verkauf von Weidegänsen. Bald darauf folgten Weidenten und schließlich freilaufende Hühner und Puten. Seit Ende letzten Jahres werden auch Moschusenten angeboten. „Gastronomen, die ihren Gästen ausgesuchte heimische Qualität von artgerecht gehaltenen Tieren anbieten, können jetzt aus dem Vollen schöpfen“, freut sich Gottfried Pichler.
Die Aufklärung soll den Weg für mehr Regionalität ebnen
Derzeit besteht in Österreich eine sogenannte „Unterversorgung“ an Geflügel, was dazu führt, dass Produkte importiert werden müssen, da die Inlandsnachfrage das Inlandsangebot übersteigt. Transgourmet ist stolz darauf, dass «schon 50 Prozent des verkauften Frischgeflügels aus Österreich stammen». Wir alle wollen verantwortungsbewusste, informierte Kundenentscheidungen. Deshalb zeigen wir, was regionale Produktion leisten kann und setzen auf Information und Bildung.“ Auch das Thema Versorgungssicherheit spricht für die Zusammenarbeit zwischen Großhandel und Landwirtschaft – heutzutage ein wichtiger und entscheidender Erfolgsfaktor. Zudem wird das Klima durch den Wegfall langer Transportwege geschont. Mittlerweile sind es 35 ortsansässige Bauernfamilien aus dem Verein Waldland, die in kleinstrukturierten Betrieben in den Ortsteilen Krems, Zwettl Freilandgänse, Freilandenten, Bisamratten sowie Wildhähnchen und Freilandputen für die Geflügellinie Vonatur produzieren , Gmünd und Melk nach strengsten Zucht- und Fütterungskriterien steigend. Die Haltung von Hühnern, Gänsen und Enten hat im Waldviertel eine lange Tradition: Die Erzeugergemeinschaft Waldland mit mittlerweile 1.000 Mitgliedsbetrieben züchtet und verarbeitet die Tiere seit vielen Jahren neben Sonderkulturen vom Graumohn bis zur Distel. einen eigenen Schlachthof und Verarbeitungsbetrieb errichtet. Die Zusammenarbeit mit Transgourmet hat der Geflügelhaltung im Waldland «Flügel verliehen». Viele neue Landwirte konnten in diese ertragreiche Form der Tiermast einsteigen und bauten das Futter oft selbst an. Die Partnerschaft gibt allen Beteiligten Sicherheit durch feste Mengen und Einkaufskonditionen.
“Man muss ein Gefühl für Tiere haben”
Herbert Lahmer, der im südlichen Waldviertel Enten und Gänse mästet, freut sich: „Ich sehe die Partnerschaft als echte Chance für uns und die regionale Landwirtschaft, unsere Betriebe nachhaltig und umweltschonend zu bewirtschaften.“ Derzeit züchtet er auf seinem Hof 1.800 Gänse und 2.000 Enten – und wechselt beruflich in die Geflügelmast. Die Tiere werden im umgebauten ehemaligen Kuhstall aufgezogen und haben dort „Luxus pur“ – Stichwort Fußbodenheizung für die Kleinen und sonniges Gewächshaus sowie weitläufige Weiden und Freiflächen. Herbert Lahmer zu seinem Ansatz: „Waldland hat mich bei Enten und Gänsen überzeugt – bei Milchkühen müsste ich den Betrieb deutlich ausbauen, um profitabel zu bleiben. Sie haben uns von Anfang an tatkräftig unterstützt. Hätten wir uns nicht gefunden, stünde jetzt ein anderer Hof leer.“ Da muss man innovativ und geschickt sein, denn es gibt keine fertigen Ställe etc. für Enten und Gänse und – noch wichtiger – „man muss stellen Dass er mit seiner Familie viel Zeit damit verbringt, die Enten und Gänse oft bis spät in die Nacht zu beobachten, um „herauszufinden, was ihnen gut tut“, zeigt seinen engagierten Ansatz. Gänse haben zum Beispiel ein „Schlaflicht“ und können Musik hören.
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