Hans Niemann verblüffte Schachweltmeister Magnus Carlsen beim Sinquefield Cup in St. Louis. Nicht umsonst wird dem jungen US-Amerikaner nun Betrug vorgeworfen. 09.08.2022, 13:3809.09.2022, 20:44 Magnus Carlsen, ununterbrochener Schachweltmeister seit 2013, verlor in der dritten Runde des Sinquefield Cup in St. Louis (USA) gegen den 19-jährigen Hans Niemann. Niederlage mit Folgen: Carlsen zieht sich zum ersten Mal in seiner Karriere vom Turnier zurück. Der Rücktritt des besten Schachspielers der Welt sorgt für Aufruhr in der Schachwelt. Carlsens Tweet, in dem er seinen Rückzug aus dem Turnier ankündigte, enthielt eine Reihe von Interviews mit Fußballmanager José Mourinho. Dazu sagte der Portugiese: „Ich spreche lieber nicht. Wenn ich spreche, habe ich große Probleme. Und ich will keine großen Probleme haben.” Mit dieser Aussage lässt Carlsen viel Raum für Spekulationen. Viele Schachfans sehen in Carlsens Aussage einen Betrugsvorwurf Niemanns. Auch Schachgroßmeister Hikaru Nakamura sieht Anzeichen dafür, dass Carlsen in seinem Spiel betrogen wurde. Eine Möglichkeit, dies zu tun, besteht darin, von einem versteckten Schachcomputer, der die Züge des Gegners in Echtzeit analysiert, Hinweise darauf zu erhalten, welche Züge die beste Wahl sind. Die ehemalige Profischachspielerin Anna Rudolf erzählt, wie sie einst mit Betrugsvorwürfen konfrontiert wurde. Video: YouTube/Anna Rudolf Besonders beeindruckend für Nakamura ist, dass sich Niemann laut eigener Aussage auf einige Carlsen-Spielzüge aus der Vergangenheit vorbereitet hat. Schachdatenbanken zeigen jedoch, dass Carlsen die fraglichen Züge noch nie zuvor gespielt hat. Das bestätigt nicht unbedingt den Betrugsverdacht gegen Niemann, lässt aber Raum für Spekulationen. Hikaru Nakamura heizt die Spekulationen um Hans Niemann weiter an. Bild: www.imago-images.de Zumal Niemann in Sachen Schummeln nicht klar kommt. Der junge Amerikaner gab zu, in der Vergangenheit bei Online-Schachturnieren geschummelt zu haben. „Ich habe in Zufallspartien auf Chess.com geschummelt. Damit war ich konfrontiert. Ich stand. Und das war der größte Fehler meines Lebens.” Die Meinungen in der Schachwelt bleiben jedoch geteilt, ob Niemann in alte Muster zurückgefallen ist oder einfach nur eine gute Partie gespielt hat. Die Amerikanerin mit dänischen Wurzeln wird in den sozialen Medien teilweise heftig kritisiert. Die meisten Schachexperten, die die Partie gesehen und analysiert haben, sind sich jedoch einig, dass Niemann einfach eine gute Partie gespielt hat. Entscheidend dürfte nun sein, wann Magnus Carlsen sprechen wird. Denn ohne den Tweet und den Rückzug des Norwegers aus dem Turnier hätte es den ganzen Wirbel um das Spiel wohl nie gegeben und er wäre wohl der einzige, der es hätte beenden können. Deutlich machen, was er konkret mit seiner Aussage meinte. Dario Simeone war Doppeltorschütze und damit der Sieger des EV Zug gegen Wolfsburg. Der Stürmer eröffnete das Tor in der 5. Minute und entschied das Spiel in der Verlängerung nach 50 Sekunden. Fabrice Herzog und Sven Sendeler erzielten die weiteren Tore für EBZ, das im dritten Spiel des diesjährigen Wettbewerbs seinen ersten Ausfall hinnehmen musste.