Merz begrüßt „beeindruckende 58 Redakteure öffentlich-rechtlicher Sender“ zum Parteitag

Ab: 18:21 Uhr|  Lesezeit: 4 Minuten 

„Wir sind wieder auf Platz eins unter den deutschen Parteien“ Auf dem Parteitag in Hannover lässt CDU-Chef Friedrich Merz die aktuellen Umfragewerte Revue passieren. Hier sieht Mertz seine Partei ein Jahr nach einer schweren Niederlage bei der Bundestagswahl wieder in der Spur. „Wir haben die Querelen zwischen CDU und CSU hinter uns gelassen“, sagte Mertz. Hier können Sie sich unsere WELT-Podcasts anhören Zur Anzeige der eingebetteten Inhalte ist Ihre widerrufliche Einwilligung zur Übermittlung und Verarbeitung personenbezogener Daten erforderlich, da die Drittanbieter der eingebetteten Inhalte diese Einwilligung benötigen [In diesem Zusammenhang können auch Nutzungsprofile (u.a. auf Basis von Cookie-IDs) gebildet und angereichert werden, auch außerhalb des EWR]. Indem Sie den Schalter auf „on“ stellen, erklären Sie sich damit einverstanden (jederzeit widerrufbar). Dies umfasst auch Ihre Zustimmung zur Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten an Drittländer, einschließlich der USA, gemäß Artikel 49 Absatz 1 Buchstabe a DSGVO. Hier finden Sie weitere Informationen dazu. Ihre Einwilligung können Sie jederzeit über den Schalter und über den Datenschutz unten auf der Seite widerrufen.
CDU-Chef Friedrich Merz eröffnete den Bundesparteitag der Christdemokraten in Hannover und äußerte in seiner Rede subtile Kritik am öffentlich-rechtlichen Rundfunk. ARD, ZDF und Co. sie entsandten insgesamt 58 Redakteure. „Wir werden sie mit besonderer Liebe behandeln“, sagte Merz. Bei diesem Gruß war der Applaus auf seiner Seite: In seiner Eröffnungsrede auf dem Bundesparteitag verwies CDU-Chef Friedrich Merz mit subtiler Kritik auf die große Zahl akkreditierter Journalisten im öffentlich-rechtlichen Rundfunk. „Ein besonderer Gruß gilt den zahlreichen Medienvertretern. Ich hoffe sehr, dass wir ihnen einen Grund für eine positive und gute Berichterstattung geben“, sagte Mertz. „Ein besonderer Gruß gilt der stolzen Zahl von 58 Redakteuren im öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Wir werden auf diesem Parteitag sehr liebevoll mit Ihnen umgehen.“ Die Delegierten reagierten mit Applaus. Ein Sprecher bestätigte auf Anfrage die Zahl von 58 akkreditierten Redakteuren von ARD, ZDF und Co. Der öffentlich-rechtliche Sender steht seit Jahren wegen der Doppelstrukturen zwischen ARD und ZDF, aber auch den verschiedenen Landesrundfunkanstalten in der Kritik. Die CDU will auf ihrem Parteitag über mögliche Reformen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks beraten. ÖRR in der Krise Öffentlich-rechtlicher Rundfunk Öffentlich-rechtlicher Rundfunk Deutsche Medienlandschaft
Der Antragsausschuss empfiehlt beispielsweise die Annahme eines Antrags, in dem sich die Partei gegen „geschlechtsspezifischen Zwang“ ausspricht. „In allen Behörden, Schulen, Universitäten und anderen staatlichen Einrichtungen sowie im öffentlich-rechtlichen Rundfunk“ darf „keine geschlechtsspezifische Sprache verwendet werden“, heißt es in einem Entwurf.

Merkel entschuldigt sich

Mehrere Antragsteller fordern auch eine größere Distanz zum Staat, eine Reform der Finanzierung oder eine bessere Vertretung unterschiedlicher sozialer Schichten. Trotz der Kritik befürworten sie die Beibehaltung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Mertz begrüßte Medienvertreter als jüngste in einer langen Liste von Gästen auf dem Parteitag. In der Messehalle Hannover waren unter anderem die ehemaligen CDU-Vorsitzenden Wolfgang Schäuble, Annegret Kramp-Karrenbauer und Armin Lasset anwesend. Angela Merkel könne nicht teilnehmen, sie könne sich entschuldigen und begrüßt werden, sagte Mertz. Auch Alt-Bundespräsident Christian Wulff und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (beide CDU) wurden von dem 66-Jährigen namentlich begrüßt. Auch der Bürgermeister von Kiew, Vitali Klitschko, sollte laut Merz nach Hannover kommen. Allerdings verhinderten die Zustände in der Ukraine seine Ankunft, sagte der Oppositionsführer im Bundestag. Mertz traf Anfang Mai in Kiew mit Klitschko und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zusammen.

„Eine der schwächsten Bundesregierungen aller Zeiten“

„Wir kommen mit diesem Parteitag in einer wirklich schwierigen und herausfordernden Zeit zusammen“, sagte Mertz mit Blick auf hohe Energiekosten und die drohende Rezession. „Gerade in einer Zeit wie dieser, in der Führung, klare Richtung und Handeln gefragt sind, bietet unser Land eine der schwächsten Bundesregierungen überhaupt.“ Er forderte Bundeskanzler Olaf Solz (SPD) auf, „dieses rot-gelb-grüne Narrenschiff zu stoppen“. Er appellierte auch an die Bundeskanzlerin: „Korrigieren Sie diesen Kurs, damit unser Land nicht in eine schwere Wirtschaftskrise gerät.“ Lesen Sie auch Merz und die Führungsfrage
Mertz räumte in seiner Rede auch ein, dass die Union während ihrer Amtszeit schwerwiegende Fehler in der Energiepolitik gemacht habe. „Wir sind in diesem Land zu abhängig von russischem Gas geworden“, sagte er. “Es war sehr dumm. Das war vielleicht auch eine große Naivität.” Als langjähriger Koalitionspartner trägt die SPD aber auch eine gewisse Verantwortung. Die Delegierten schlossen sich am Freitag einem Vorschlag des Bundesvorstands an, die von der Ampelregierung beschlossene Gasumlage abzuschaffen und alle drei deutschen Atomkraftwerke nach Jahresende weiter zu betreiben. Besonders scharf kritisierte Merz die Russland-Verbindungen des ehemaligen SPD-Bundeskanzlers Gerhard Schröder, der lange Zeit als Lobbyist für russische Energiekonzerne tätig war. Der CDU-Chef sprach in diesem Zusammenhang von einer „abgrundtiefen Korruption“ in der SPD. Mertz kritisierte auch die Zurückhaltung der SPD bei Waffenlieferungen an die Ukraine. „Gemeinsam mit FDP und Grünen hätte ich eine Genehmigung für den Export von 100 Marder-Panzern in die Ukraine erteilt“, sagte er. Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine sei auch “ein Angriff auf unsere Freiheit”, sagte er – und forderte: “Wir müssen Antworten geben, die unbequem sein können”. Lesen Sie auch Auf dem zweitägigen Parteitag will die CDU die Weichen für die inhaltliche Positionierung und die eigene Parteistruktur stellen. Umstrittenster Punkt unter den bis zu 1001 Delegierten ist der Vorschlag, eine Frauenquote innerhalb der Partei einzuführen. Der Bundesvorstand schlug dazu ein schrittweises Vorgehen vor. Ab dem kommenden Jahr soll ein Drittel der Vorstandsposten ab Kreisebene mit Frauen besetzt werden, ab 2024 sollen es 40 Prozent und ab Mitte 2025 50 Prozent sein. Doch innerhalb der Partei regt sich viel Widerstand. Ob die Pflichtquote auf dem Parteitag angenommen wird, ist daher alles andere als sicher. Mertz unterstützt die Quote, hat aber mehrfach deutlich gemacht, dass er sie nur als “zweitbeste Lösung” sieht. Hier können Sie sich unsere WELT-Podcasts anhören Zur Anzeige der eingebetteten Inhalte ist Ihre widerrufliche Einwilligung zur Übermittlung und Verarbeitung personenbezogener Daten erforderlich, da die Drittanbieter der eingebetteten Inhalte diese Einwilligung benötigen [In diesem Zusammenhang können auch Nutzungsprofile (u.a. auf Basis von Cookie-IDs) gebildet und angereichert werden, auch außerhalb des EWR]. Indem Sie den Schalter auf „on“ stellen, erklären Sie sich damit einverstanden (jederzeit widerrufbar). Dies umfasst auch Ihre Zustimmung zur Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten an Drittländer, einschließlich der USA, gemäß Artikel 49 Absatz 1 Buchstabe a DSGVO. Hier finden Sie weitere Informationen dazu. Ihre Einwilligung können Sie jederzeit über den Schalter und über den Datenschutz unten auf der Seite widerrufen.