Schachstar Niemann äußert sich zu Betrugsvorwürfen Betrogen oder nicht? Der Wirbel um Großmeister Hans Moke Nieman (19) schlägt Wellen in der Schachwelt. Nun meldet sich der US-Amerikaner erstmals zu Wort und räumt einen früheren Betrug ein. 1/5 Hans Moke Niemann gibt zu, mit 12 und 16 Jahren fremdgegangen zu sein, “seitdem”. Die Schachwelt kocht. Grund dafür ist die umstrittene Niederlage von Schachweltmeister Magnus Carlsen (31) gegen Hans Mocke Niemann (19). Denn es gibt einen Vorwurf: Die junge Amerikanerin hat geschummelt – mit Analkugeln. Carlsen zog sich vom Sinquefield Cup zurück. Nach der fünften Runde in St. Louis spricht Nieman über die Vorwürfe. „Ich habe viel zu sagen“, eröffnet er. Zunächst erklärt er, warum er die Sonderöffnung des Norwegers verstanden und darauf reagieren konnte. Denn schon damals zweifelten diverse Schachexperten an der Leistung. „Die Leute sind absolute Idioten“, sagt Niemann, der seit 2021 Großmeister ist, und zeigt, wie er sich auf Carlsen vorbereitet hat.

„Ich habe aus meinem Fehler gelernt“

Dann kommentiert er die Analkugel-Spekulation und gibt zu, dass er in der Vergangenheit geschummelt hat: „Als ich 12 war, spielte ich gegen einen Freund und hatte etwas Hilfe vom Computer. Als ich 16 war, habe ich einen lächerlichen Fehler gemacht.” Seitdem hat es nie wieder einen Fuß gesetzt, weder auf den Tisch noch virtuell. „Ich sage jetzt die Wahrheit, weil ich keine Fehlinterpretation will. Ich bin stolz auf mich, dass ich aus meinen Fehlern gelernt und alles ins Schach gesteckt habe”, fährt Nieman fort. Um eine Rangliste zu bekommen und sich mit besseren Spielern zu messen, hat er in “zufälligen” Partien auf der Plattform “chess.com” geschummelt.

Kein Turnierverbot

Von demselben Tor wurde er nun bestraft. “Wir haben Hans Niemann kontaktiert, um ihn über unsere Entscheidung zu informieren, ihn von Chess.com und allen unseren Events zu entfernen”, sagte der Online-Anbieter. Der Schachspieler sagt: “Jetzt habe ich mich dem gestellt, ich gestehe es, und es war der größte Fehler meines Lebens.” Er schämt sich, tut ihm unendlich leid und versteht, dass sein Verhalten nun Konsequenzen hat. Konsequenzen für das Turnier im US-Bundesstaat Missouri hat der 19-Jährige noch nicht zu spüren bekommen. Am Freitag geht er in die siebte von neun Runden gegen den Franzosen Maxime Vachier-Lagrave. Niemann ist Gesamtsiebter. (che)