Bei einer MRT-Untersuchung entdeckten Forscher bei Menschen, die an Covid-19 erkrankt waren, vernarbte Bereiche des Herzmuskels (Symbolbild).
© Marijan Murat/ / Picture Alliance
9.9.2022, 14:01 Uhr 2 Minuten Lesezeit
Treten auch Monate nach überstandener Covid-19-Infektion Symptome wie Brustschmerzen oder Herzrasen auf, kann der Grund laut einer Studie der Universitätsklinik Frankfurt eine leichte Myokarditis sein.
Monate sind vergangen, doch einige Betroffene schildern nach einer leichten Coronavirus-Infektion weiterhin Herzprobleme. Dazu gehören Brustschmerzen, Herzrasen oder eine verminderte körperliche Leistungsfähigkeit. Eine Studie der Universitätsklinik Frankfurt legt nahe, dass der Grund eine anhaltende leichte Entzündung des Herzmuskels (subtile Myokarditis) ist.
Ein Forschungsteam unter der Leitung von Dr. Valentina Puntmann und Professor Eike Nagel untersuchten 346 Personen im Alter zwischen 18 und 77 Jahren etwa vier bis elf Monate nach überstandener Sars-CoV-2-Infektion. Die Wissenschaftler analysierten das Blut der Teilnehmer, ließen sie Fragebögen beantworten und fotografierten das Herz. Keiner der Probanden hatte vor der Infektion mit Covid-19 Herzprobleme und erlitt keine schwerwiegenden Komplikationen durch die Krankheit. Das Ergebnis der Studie: 73 Prozent der getesteten Personen klagten zu Beginn der Studie über Herzprobleme – bei 57 Prozent waren diese Beschwerden auch elf Monate nach der Ansteckung mit dem Coronavirus nicht verschwunden.
Lediglich das MRT zeigte Herzprobleme nach der Covid-19-Infektion
Durch Routineuntersuchungen und Blutwerte konnten die Forscher zunächst keine Auffälligkeiten feststellen. Bilder einer Magnetresonanztomographie (MRT) zeigten jedoch Narben (Myokardnarben) im Herzmuskel und Perikardergüsse mit Flüssigkeit zwischen den beiden Schichten des Perikards. Die Forscher entdeckten auch andere Anzeichen einer Entzündung. Die Wissenschaftler stellten bei den Probanden eine leichte, aber anhaltende Herzentzündung fest. Es wurden keine strukturellen Veränderungen in den Herzklappen oder Herzwänden gefunden.
Erstautorin Valentina Puntmann erklärt: „Die Beschwerden der Patienten stimmen mit unseren medizinischen Erkenntnissen überein. Allerdings unterscheidet sich die durch das Virus Sars-CoV-2 verursachte Herzentzündung offenbar von einer klassischen viralen Myokarditis, denn der Herzmuskel unserer Patienten war er weder tief noch tief.“ beschädigt oder in der Funktion beeinträchtigt.” Das klinische Bild erinnert eher an die Befunde bei chronischen diffusen Entzündungssyndromen wie Autoimmunerkrankungen. Medizin
Risikofaktoren
Vorherige Nächste Blutfettwerte: Wer seinem Körper ständig große Mengen an Zucker und Fett zuführt, belastet die Innenwände der Blutgefäße. Mehr
Weitere Recherche wichtig
Die Ergebnisse der Recherche belegen, dass sich die Probanden die Symptome nicht eingebildet haben, auch wenn sie nicht Routinetests zugeordnet werden konnten. In der Studie fanden die Forscher Veränderungen im Herzen, wie etwa vernarbte Bereiche des Herzmuskels, die Symptome wie Herzrasen erklären können. Frühere Studien mit jungen und sportlichen Menschen haben zudem gezeigt, dass es nach einer Covid-19-Infektion zu leichten Herzentzündungen kommen kann.Die Ergebnisse der Studie aus Frankfurt am Main lassen sich nicht auf die Allgemeinbevölkerung übertragen, da es sich um eine spezifische Patientengruppe handelte.
Um genau herauszufinden, warum manche Patienten mit Covid-19 trotz ihres milden Verlaufs Herzprobleme entwickeln, muss weiter geforscht werden. „Für uns ist es schwierig einzuschätzen, welche zugrunde liegenden Prozesse im Körper und welche langfristigen Folgen diese Form der Herzentzündung für die Betroffenen nach einer leichten COVID-Infektion haben wird. Hier werden uns hoffentlich weitere Studien Klarheit verschaffen“, sagt Puntmann.
Quellen: Studie des Universitätsklinikums Frankfurt, Studienoffenlegung #Unterricht