Kanton Graubünden: Geier tötet neugeborenes Kalb – Politiker und Bauernverband besorgt
Ein Kalb wurde letzte Woche im Lugnezertal von einem Geier getötet. Bauernverband und Politik sehen die Entwicklung besorgt. Laut Birdlife Schweiz soll das aber gar nicht erst passieren – Geier ernähren sich hauptsächlich von Aas. 1/4 Im Kanton Graubünden wurde letzte Woche ein neugeborenes Kalb von einem Geier angegriffen und tödlich verletzt. IMAGO/Suchtvorrat Der Vorfall ereignete sich im Lugnezertal. Google Maps Bauernverband und Politik sehen die Entwicklung besorgt. Wikimedia/Paco Gomez
Ein Kalb wurde letzte Woche im Lugnezertal im Kanton Graubünden von einem Geier getötet. Landwirtschaftspolitiker und der Bündner Bauernverband sind besorgt und fordern die Regierung zum Handeln auf. Es gab andere Angriffe auf Tiere. Laut Schweizer Vogelschutz sind solche Angriffe seltene Ausnahmen.
Im Kanton Graubünden wurde auf einer Alp im Kanton Graubünden ein neugeborenes Kalb von einem Geier – einem Raubvogel – angegriffen und so schwer verletzt, dass es eingeschläfert werden musste. Das berichtete das «SRF Regional Journal» am Mittwoch. «Neben dem Wolf ist seit diesem Sommer auch der Geier für unsere Bauern in Graubünden zum Problem geworden», sagt Sandro Michael, Geschäftsführer des Bündner Bauernverbandes, auf 20 Minuten. Deshalb haben sich die Landwirtschaftsparlamentarier und der Bauernverband an die Regierung von Graubünden gewandt und gefragt, wie die Regierung Massnahmen gegen die wachsende Zahl der Geier ergreifen will.
Nur gesunde Tiere griffen an
Laut Michael wurde das Kalb in Lugnez von den Geiern angegriffen und tödlich verwundet. Er wusste auch von einem anderen Fall, in dem Geier Lämmer angriffen. „Nach Angaben des betroffenen Schafzüchters haben sich die Vögel gezielt auf Lämmer konzentriert, die von der Herde getrennt wurden“, sagt Michael. Auf jeden Fall waren es bisher immer gesunde Tiere. Das Hauptproblem für die Alp- und Landwirtschaft bleibt jedoch der Wolf. Deshalb will sich der Bauernverband auf den Wolf und politische Maßnahmen zu seiner Regulierung konzentrieren. „Aber wir müssen das Geierproblem noch im Auge behalten“, sagt Michael.
Politiker unterschreiben die Petition
“Wir sind enttäuscht zu erfahren, dass ein neugeborenes Kalb getötet wurde”, sagt SVP-Berater Thomas Roffler. Die Bedingungen sind nicht akzeptabel. „Ein neugeborenes Kalb sollte nicht Opfer eines solchen Angriffs werden“, so Roffler weiter. Der Politiker und Präsident des Bündner Bauernverbandes unterzeichnete als Erster die an der Augustsitzung eingereichte Anfrage an die Bündner Regierung. “Wir hoffen, dass die Angelegenheit bei der Regierung ankommt und proaktiv geprüft werden kann”, sagte der SVP-Grand Adviser.
“Geier werden sicherlich kein Problem sein”
Die Schweizer Vogelschutzorganisation Birdlife Switzerland sieht den Geier jedoch nicht als neues „Problemtier“ im Kanton. «Der Vorfall mit dem getöteten Kalb in Graubünden ist eine ganz aussergewöhnliche Situation», sagt Christa Glauser, stellvertretende Geschäftsführerin von Birdlife Schweiz. Ein gesundes Kalb wird normalerweise nicht angegriffen. „Granx-Geier sind strenge Aasfresser“, sagt Glauser. Das getötete Kalb war wahrscheinlich krank, weil es angegriffen worden war. Laut Glauser sind Geier nicht agil genug, um ein Tier aktiv zu jagen. „Man muss aufhören, alle Tiere nach einem einzigen Vorfall erschießen zu wollen“, so Glauser weiter. Gemäss Birdlife werden in der Schweiz seit einigen Jahren Geier im Sommer gesichtet. “Geier werden definitiv kein Problem sein”, sagt Glauser. Push-Kanal Ostschweiz abonnieren. So verpassen Sie nichts aus diesem Bereich: seien es seltsame Nachrichten, tragische Schicksale oder herzerwärmende gute Nachrichten. So geht’s: Installieren Sie die neuste Version der 20-Minuten-App. Tippen Sie oben rechts auf das Menüsymbol und dann auf das Zahnrad. Wenn Sie anschliessend nach oben wischen, können Sie unter Regionen den Push für den Kanal Ostschweiz aktivieren.