Ansetzen will die Brüsseler Behörde beim Stromverbrauch, der in Spitzenzeiten gebunden werden muss. „Wir werden ein verbindliches Ziel zur Reduzierung des Stromverbrauchs in Spitzenzeiten vorschlagen“, sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Zweitens, begrenzen Sie die Gewinne von Elektrizitätsunternehmen, die billig Strom erzeugen können – im Grunde alle, die keinen Strom aus der Verbrennung von Kohle, Erdgas oder Öl erzeugen. öffentliche Diskussion
Inflation: Was steht Europa sonst noch bevor?
Steuer auf Windfälle
Ein Teil dieser Glücksfälle soll abgeschöpft und zur Entlastung von stark betroffenen Haushalten und Unternehmen verwendet werden. Aber auch die Investitionen in erneuerbare Energiequellen sollten nicht nachlassen. Drittens sieht die EU-Kommission eine Solidaritätsabgabe für Unternehmen der fossilen Energiewirtschaft vor. Das soll auch Verbraucher entlasten. Viertens sollte es Liquiditätshilfen für Energieunternehmen geben, die derzeit mit enormen Schwankungen an den Märkten zu kämpfen haben. Wien Energie ist bei weitem nicht das einzige europäische Energieunternehmen, das aufgrund der enormen Preisschwankungen und der zu hinterlegenden hohen Geldsummen von der Strombörse ausgeschlossen zu werden droht. mehr zum Thema
Brüssel will eine Preisobergrenze für russisches Erdgas
Preisobergrenze für russisches Erdgas
Fünftens drängt die EU-Kommission auf eine Preisobergrenze für russische Gasimporte. „Das Ziel hier ist ganz klar. Wir müssen Russlands Einnahmen kürzen, die (Präsident Wladimir, Anm. d. Red.) Putin verwendet, um seinen brutalen Krieg gegen die Ukraine zu finanzieren“, sagte von der Leyen. Allerdings besteht nach Angaben einiger EU-Staaten die Gefahr, dass Russland kein Erdgas mehr liefert. Das droht jedenfalls Moskau, das beim Gasabsatz allerdings stark von Europa abhängig ist. Die tschechische Ratspräsidentschaft hat zuvor ähnliche Pläne wie die der Kommission vorgelegt. In einem der Diskussionspapiere fordert sie unter anderem, den Einfluss des Erdgaspreises auf den Strompreis zu entkoppeln bzw. zu begrenzen. So muss beispielsweise der Preis für Erdgas zur Stromerzeugung vorübergehend begrenzt werden, ebenso der Preis für importiertes Erdgas aus bestimmten Ländern. Darüber hinaus schlägt die Tschechische Republik vor, das Emissionshandelssystem (ETS) als Mittel zur Bekämpfung hoher Strompreise in Betracht zu ziehen.
Gewessler gegen Benzinpreisdeckel
Widerstand gegen die Gaspreisobergrenze kam unter anderem aus Österreich. Das Energieministerium teilte am Donnerstag mit, dass der Vorschlag der Europäischen Kommission für eine mögliche Preisobergrenze für russische Erdgasimporte “aus heutiger Sicht” nicht genehmigt werden könne. Es gehe in erster Linie um Sanktionen und nicht um Energiepolitik, sagte er. “So schmerzlich es auch ist, wir sind immer noch auf russische Gaslieferungen angewiesen.” Bei dem Treffen will Gewessler laut Gewessler mehrere Punkte ansprechen: Erstens müssten die Preise durch “kluge Maßnahmen zur Reduzierung der Stromnachfrage” gesenkt werden. Dies müsse „schnell umgesetzt werden und könnte über Auktionen geschehen“, so das Ministerium. Hier gilt vor allem, dass energieintensive Unternehmen ihren Stromverbrauch während der Stoßzeiten reduzieren sollten. Zweitens müsse die EU-Kommission „schnellstmöglich Anpassungen des Preisbildungsmechanismus an der Strombörse vorschlagen, damit der hohe Erdgaspreis nicht sofort den Strompreis in die Höhe treibe“. Das Ministerium fordert eine schnelle EU-weite Umsetzung ohne Anreize für zusätzlichen Gasverbrauch und klare Signale für einen raschen Ausbau der Erneuerbaren.
Ganz Europa leidet unter hohen Energiepreisen
In Europa steigen die Preise weiter und viele Unternehmer kämpfen ums Überleben, hauptsächlich aufgrund der hohen Energiepreise. Die EU hat Vorschläge zur Senkung des Stromverbrauchs ausgearbeitet und will den Energiekonzernen Gewinne abschlagen. Drittens müsse eine „scheuklappenfreie Debatte“ über den Vorschlag der EU-Kommission für eine Solidaritätsabgabe von „Energiekonzernen, die in Kriegszeiten Mitnahmegewinne erzielen“, geführt werden. „Fonds zur Unterstützung der Menschen und Unternehmen Europas“ werden benötigt.
Es sollte schnell gehen
Wenn es nach dem Willen der Ratspräsidentschaft und der Kommission geht, sollte alles sehr schnell gehen. Nach den Beratungen am Freitag will der Ausschuss am Dienstag die Gesetzestexte vorstellen. Danach müssen sich die EU-Staaten erneut einigen. Aufgrund der Dringlichkeit beruft sich die Kommission auf einen Artikel des EU-Vertrags (Artikel 122 AEUV), der eine relativ schnelle Entscheidung ohne Beteiligung des Europäischen Parlaments ermöglicht.
Erdgas unter 200 Euro
Der Preis für europäisches Erdgas fiel vor dem Treffen auf den niedrigsten Stand seit etwa einem Monat. Anfang der Woche war der Erdgaspreis wegen des vorübergehenden Lieferstopps über „Nord Stream 1“ auf bis zu 300 Euro geschossen. Ob es am Freitag zu einer Einigung kommt, ist jedoch noch unklar. Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki hat sich gegen die Windfall Tax ausgesprochen. Viel wichtiger ist es, den CO2-Handel vorübergehend auszusetzen, um die Preise niedrig zu halten. Generell sollte der Klimaschutz zur Überwindung der Energiekrise vorerst auf Eis gelegt werden. Das dürfte natürlich auf Widerstand von Energieministerin Leonore Gewessler und ihrem deutschen Amtskollegen Robert Habeck (beide Grüne) stoßen. Laut Financial Times schließt Morawiecki eine Windfall Tax nicht vollständig aus, hält aber andere Maßnahmen für dringlicher. Sie befürchtet auch, dass dadurch zusätzliche Steuerkompetenzen von den Nationalstaaten auf die Kommission verlagert werden könnten. mehr zum Thema
WIFO warnt vor Windfall Tax
WIFO gegen Windfall Tax
Das Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO) hat am Donnerstag eine Kurzstudie veröffentlicht, in der eine willkürliche Gewinnbesteuerung insbesondere für Österreich als unlogisch bezeichnet wird. Begründet wurde dies unter anderem damit, dass der Großteil der Geldsegen ohnehin an die öffentliche Hand geht. Darin warnte das WIFO auch vor drohenden negativen Folgen für den heimischen Standort und dass Energiekonzerne die Steuer an ihre Kunden weitergeben könnten.